Rund 80 Prozent der Schweizer Privatkunden nehmen die Standardstromprodukte der 125 grössten Energieversorger in Anspruch, heisst es in einer Medienmitteilung von mynewenergy. Diese Produkte hat die Stromvergleichsplattform untersucht und dabei „auf den ersten Blick“ positive Ergebnisse erreicht. Denn in den letzten Jahren sind viele Standardprodukte entstanden, die komplett auf Wasser und damit erneuerbarer Energie basieren. Dies liegt unter anderem daran, dass die weiterhin produzierte Kernkraft in erster Linie an Firmen und Grossabnehmer verkauft wird. So werde der sehr „langsame Ausstieg aus der Kernenergie verschleiert“, heisst es von mynewenergy. Zudem seien die für die Standardprodukte genutzten Wasserkraftwerke bereits jahrzehntealt.
Der Anteil des Photovoltaikstroms würde hingegen zu langsam zunehmen, „um mit der realen Produktion und den nötigen Ausbauraten für das Abschalten der Atomkraftwerke mitzuhalten“. Nach Meinung von mynewenergy ist die Photovoltaik „nicht nur der günstigste Weg, sondern unsere einzige Chance, die Atomkraftwerke ohne negative Klimafolgen abstellen zu können“, zumal Wind- und Geothermieprojekte „grossteils blockiert“ seien.
Lediglich 60 der untersuchten 125 Versorger mischen laut den Ergebnissen für das kommende Jahr aktiv Photovoltaikstrom in ihre Standardprodukte ein. Für 2019 erwartet die Analyse einen Anteil von 0,95 Prozent Photovoltaikstrom in den Standardprodukten. Die Energiestrategie 2050 sieht für das kommende Jahr lediglich einen Photovoltaikanteil von 0,7 Prozent vor. Für den Ausstieg aus der Kernkraft sei allerdings 2019 schon ein Anteil von 4,2 Prozent notwendig, heisst es in der Mitteilung. Für 2035 ist laut Energiestrategie ein Anteil von 7 Prozent vorgesehen, mynewenergy hält für den Ausstieg aus der Kernkraft hingegen 18 Prozent für erforderlich. jh