Avalon Industries will Formaldehyd ersetzen


Zug - Avalon Industries wird gemeinsam mit der Berner Fachhochschule ein Forschungsprojekt durchführen. Dabei soll Formaldehyd durch die biobasierte Plattformchemikalie 5-Hydroxymethylfurfural ersetzt werden.

News
von swisscleantech
30.01.2017

Formaldehyd ist im Juni 2014 als krebserregend und erbgutverändernd eingestuft worden, heisst es in einer Medienmitteilung von Avalon Industries. Formaldehyd wird zu einem grossen Teil zur Produktion von Leimen und Tränkharzen für Holzwerkstoffe eingesetzt. Daher ist die holzverarbeitende Industrie besonders von dieser Einstufung betroffen. Bei dem Forschungsprojekt „Entwicklung eines formaldehydfreien Phenolklebstoffsystems für die Herstellung von Sperrholz“ soll nun ein nachhaltiger und ungiftiger Klebstoff entwickelt werden. Avalon Industries wird das von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) geförderte Projekt gemeinsam mit dem Departement Architektur, Holz und Bau der Berner Fachhochschule realisieren.

Avalon Industries hat erst kürzlich die Entwicklung der biobasierten Plattformchemikalie 5-Hydroxymethylfurfural (5-HMF) von AVA-CO2 übernommen, die fortan als Holding agiert. Teil von Avalon Industries ist dadurch auch die AVA Biochem BSL AG, welche die weltweit grösste Anlage zur Produktion von 5-HMF aus Biomasse in Muttenz BL betreibt.

„Wir freuen uns, ein weiteres Projekt zur Entwicklung nicht-toxischer Harze realisieren zu können“, wird Thomas Kläusli, Chief Marketing Officer bei Avalon Industries, in der Mitteilung zitiert. „Wir sind überzeugt, dass 5-HMF als die vielversprechendste Alternative für Formaldehyd in der künftigen Harzherstellung ist.“ Sollte zudem die chemische Verbindung Phenol durch das Biopolymer Lignin ersetzt werden können, würde gar ein „100 Prozent biobasierter Klebstoff“ entstehen, wie Kläusli sagt. Auch dies wird in dem Forschungsprojekt untersucht. jh