Bauernverband fordert gerechtere Einkommensverteilung


Brugg AG - Eine nachhaltige Landwirtschaft ist zu Weltmarktpreisen nicht möglich, konstatiert der Schweizer Bauernverband. Er fordert deshalb fairen Handel statt Freihandel. Insbesondere sollte auf eine gerechtere Verteilung der Einkommen entlang der Wertschöpfungskette geachtet werden.

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von swisscleantech
03.01.2018

„Fairer Handel ist auch in der Schweiz je länger je mehr ein wichtiges Thema“, wird Jacques Bourgeois, Direktor des Schweizer Bauernverbands (SBV) und Freiburger FDP-Nationalrat, in einer Mitteilung anlässlich der Neujahrsmedienkonferenz des SBV zitiert. „Tiefe Produzentenpreise und zu tiefe Einkommen führen dazu, dass viele Landwirte und Bäuerinnen sich lieber anderswo eine Arbeit suchen.“ 

Insbesondere die unfaire Einkommensverteilung entlang der Wertschöpfungskette muss nach Ansicht des SBV korrigiert werden. „Die Bauern investieren die meisten Stunden für den geringsten Verdienst“, erläutert Martin Rufer, Leiter Produktion, Märkte und Ökologie beim SVB, in der Mitteilung. So partizipierten Getreidebauern nur mit 6 bis 11 Prozent am Verkaufspreis eines Brotes. 

Der Ausbau des Direktverkaufs oder der Aufbau von Genossenschaften könnten dem Verband zufolge zur Erhöhung des bäuerlichen Anteils am Konsumentenfranken beitragen. Beim Verkauf der Hauptmenge landwirtschaftlicher Produkte an grosse Abnehmer könnten sie jedoch lediglich über „Transparenz, eine glaubwürdige Deklaration und eine konsequente Umsetzung der Swissness-Bestimmungen“ besser partizipieren, heisst es in der Mitteilung. Dass dies keine unerfüllbare Utopie ist, zeige das Beispiel der Banane. Hier ist es in der Schweiz über „viel Überzeugungsarbeit, zahlreiche sensible Konsumenten und viele Jahre“ gelungen, dafür zu sorgen, dass jede zweite verkaufte Banane das Fair-Trade-Label ziert. hs