Branson beteiligt sich an Hyperloop


Los Angeles - Elon Musks Idee eines superschnellen Transportsystems hat einen prominenten Anhänger gefunden. Richard Branson investiert in Virgin Hyperloop One. Musk plant den Bau der benötigten Röhren, gleichzeitig werden mögliche Strecken geprüft – auch in Europa.

News
von swisscleantech
13.10.2017

Das innovative Hochgeschwindigkeitssystem Hyperloop One erzeugt in den USA immer mehr Aufmerksamkeit. Das zeigt nun auch die Investition des britischen Unternehmers Richard Branson und seiner Virgin Group. „Das ist eine unglaublich innovative und aufregende Art, Menschen und Gegenstände am Boden mit Flugzeuggeschwindigkeit zu befördern“, erklärte Branson in einer Mitteilung seines Unternehmens.

Firma ändert Namen

Weder Branson noch das Unternehmen Hyperloop One mit Sitz in Los Angeles haben bislang Stellung zum Umfang der Beteiligung genommen. Doch das Unternehmen hat seinen Namen in Virgin Hyperloop One geändert. Seit der Gründung des Projekts 2014 wurden 245 Millionen Dollar (207 Millionen Euro/239 Millionen Franken) an Investorengeldern eingenommen, davon alleine 85 Millionen Dollar bei einer Finanzierungsrunde im vergangenen Monat, in deren Rahmen auch der Einstieg von Branson beschlossen wurde.

„Seit mehr als 20 Jahren geht Virgin bei der Innovation in der Mobilität voran. Diese Partnerschaft fühlt sich einfach natürlich an“, sagte Hyperloop-Mitgründer Shervin Pishevar. Gemeinsam mit der „ikonischen Marke“ Virgin werde es noch leichter fallen, Hyperloop weltweit zum Durchbruch zu verhelfen und den Traum des Unternehmens, den Pishevar mit dem Flug zum Mond verglich, zur Realität werden zu lassen.

Elon Musk will Röhren bauen

Das Hyperloop-Konzept war 2013 von Elon Musk entwickelt worden, dem Chef von Tesla und SpaceX. Dabei werden Kabinen in einer Röhre durch Magnetismus und Unterdruck mit einer Geschwindigkeit von knapp 1100 Kilometern pro Stunde befördert. Da die Kabine während der Fahrt die Röhre nicht berührt, entsteht auch keine Reibung. Musk hat sein Konzept veröffentlicht, damit Interessierte es weiterentwickeln. Er selbst ist heute nicht an der Firma beteiligt, rührt aber immer noch fleißig die Werbetrommel. Er gab auch an, eine Regierungsgenehmigung für den Bau einer Strecke zwischen New York und Washington zu haben. Zudem hat er ein Unternehmen gegründet, welches die Röhren für Hyperloop bauen soll. Seiner Meinung nach würde eine Verbindung zwischen Los Angeles und San Francisco Baukosten von lediglich 6 Milliarden Dollar benötigen, eine Aussage, die öffentlich angezweifelt wurde. Bereits der Bau einer anspruchsvollen Brücke kann leicht einige Milliarden Dollar kosten.

Pläne für Strecken in Europa

Das Unternehmen Hyperloop One hat die Technologie jüngst in Las Vegas getestet und hofft, bis 2021 ein Pilotprojekt für die Personenbeförderung zu realisieren. Für die entsprechende Region sind auch bereits 2400 Bewerbungen eingegangen. Hyperloop One hat zehn davon für weitere Planungen ausgewählt. In den USA gehören die Verbindungen zwischen Pittsburgh und Chicago, Dallas und Houston, Miami und Orlando sowie ein Projekt im Bundesstaat Colorado dazu. Außerhalb der USA zählen auch die Verbindungen zwischen Toronto und Montreal, Mexiko-Stadt und Guadalajara, Edinburgh und London sowie Glasgow und Liverpool zu den Kandidaten.

Das Interesse ist in den USA bei nicht berücksichtigten Regionen aber weiterhin hoch. In vielen Ballungszentren wird über Hochgeschwindigkeitszüge nachgedacht, die extrem hohen Kosten schrecken aber ab. So hat die Gruppe Missouri Hyperloop Coalition 1,55 Millionen Dollar in ein Konzept investiert, das zeigen soll, dass die Strecke zwischen St. Louis und Kansas City perfekt für Hyperloop geeignet sei. Sowohl die Handelskammer als auch andere Wirtschaftsverbände unterstützen den Vorschlag und auch Hyperloop One will ihn prüfen. „Eine derartige Verbindung von Kansas City, Columbia und St. Louis würde die Zusammenarbeit im gesamten Bundesstaat Missouri stärken und ihn für Unternehmensgründungen und Neuansiedelungen zu einer der attraktivsten Regionen im ganzen Land machen“, meinte Ryan Weber, Präsident der Standortförderung Kansas City Tech Council. John Dyer, Boston