Brüssel will Trinkröhrli verbieten


Brüssel - Die EU-Kommission schlägt das Verbot von häufig gebrauchten Plastikprodukten wie Besteck, Einweggeschirr und Trinkhalmen vor. Kunststoffflaschen sollen zu 90 Prozent wiederverwertet werden. Brüssel will damit die Verschmutzung der Meere mit Plastik verringern.

News
von swisscleantech
28.05.2018

Die EU-Kommission will den Gebrauch von Einwegprodukten aus Plastik massiv einschränken. Sie schlägt laut einer Mitteilungvor, die zehn am häufigsten gebrauchten Einwegprodukte aus Plastik zu verbieten. Dazu gehören namentlich Einweggeschirr, Bestecke und Trinkröhrli. Diese Produkte sollen künftig durch umweltfreundlichere Materialien hergestellt werden. Plastikbecher dagegen werden zwar noch nicht verboten. Aber die EU-Mitgliedsstaaten müssen ihren Verbrauch einschränken, etwa dadurch, dass sie kostenpflichtig gemacht werden können. 

Einwegflaschen aus Plastik, etwa PET-Flaschen, sollen bis 2025 zu 90 Prozent wiederverwendet werden, etwa durch den Einsatz von Pfandsystemen. Generell sollen Hersteller von Plastikprodukten auch die Kosten der Abfallbewirtschaftung mittragen. Die Palette von betroffenen Produkten reicht von Bonbon-Verpackungen über Luftballons bis zu Zigarettenstummeln.

Die EU-Kommission begründet ihre Vorschläge mit der Verschmutzung der Meere durch Plastikteilchen. „Plastikmüll ist zweifellos ein grosses Problem und die Europäer müssen mit vereinten Kräften dagegen vorgehen, denn der Plastikmüll landet letztlich in unserer Luft, unseren Böden, unseren Ozeanen und unserem Essen“, wird Frans Timmermans in der Mitteilung zitiert, der Vizepräsident der EU-Kommission.

EU-Wirtschaftskommissar Jyrki Katainen sieht in den Massnahmen auch eine Wirtschaftsförderungsmassnahme: „Dies ist eine Chance für Europa, eine Vorreiterrolle zu übernehmen, indem wir neue Produkte auf den Markt bringen, nach denen die Nachfrage in der Welt in den nächsten Jahrzehnten gross sein wird, und indem wir unsere wertvollen und begrenzten Ressourcen wirtschaftlich sinnvoller nutzen.“ stk