Bund will Biodiversität fördern


Bern - Die Bund sieht die Biodiversität in der Schweiz unter Druck und will sie nun stärker fördern. Ein neu verabschiedeter Aktionsplan sieht verschiedene Massnahmen und Pilotprojekte vor. Der Bund wird sich jährlich mit bis zu 80 Millionen Franken daran beteiligen.

News
von swisscleantech
07.09.2017

Der Bundesrat hat einen Aktionsplan für die Förderung der Biodiversität verabschiedet. Es sollen sowohl direkte als auch indirekte Massnahmen umgesetzt werden. Zu den direkten Massnahmen zählen beispielsweise die Sicherung der Lebensräume von gefährdeten Arten wie etwa Amphibien und Reptilien. Im Rahmen der indirekten Massnahmen soll die Biodiversität zu einem stärkeren Entscheidungskriterium bei der Vergabe von Subventionen oder der Raumnutzung werden. Weitere Massnahmen beinhalten die Sensibilisierung von Wirtschaft und Gesellschaft für das Thema. Ausserdem stehen 19 Pilotprojekte im Bereich Naturschutz auf dem Plan.

Die erste Umsetzungsphase läuft von 2017 bis 2023. In dieser Zeit wird der Bund die Massnahmen mit bis zu 80 Millionen Franken pro Jahr unterstützen.

Eine im Juni publizierte Studie des Bundesamts für Umwelt (BAFU) ist zum Schluss gekommen, dass in der Schweiz fast die Hälfte der untersuchten Lebensräume und mehr als ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten bedroht sind. Als Gründe werden unter anderem die Zersiedelung, die Infrastruktur und die intensive Landwirtschaft aufgezählt.

Umweltorganisationen sind der Meinung, dass der Aktionsplan des Bundes nicht weit genug geht. „Nach einem Dutzend Jahren hat der Berg eine Maus geboren“, so der WWF. Ähnlich Werner Müller: „Die Umweltorganisationen sind bereit, den Bundesrat bei den dringenden Sofortmassnahmen zu unterstützen, sehen den jetzigen Plan des Bundesrates aber nur als Wegweiser für eine kurze Übergangsphase, bis ein wirksamer, umfassender Aktionsplan Biodiversität Schweiz beschlossen und umgesetzt wird“ lässt sich der Geschäftsführer von BirdLife Schweiz zitieren. ssp