Deutsche Solarindustrie fordert Hilfe gegen Importe


Freiburg i.Br. - Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Bereich Photovoltaik fordern eine industriepolitische Strategie zur Förderung nachhaltiger Solarprodukte in Deutschland ein. Damit soll der Trend zum Import von Solarmodulen auf Kosten heimischer Hersteller gestoppt werden.

News
von swisscleantech
25.05.2018

In einem offenen Brief an die Bundesregierung fordern mehr als 30 international tätige deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Einrichtung von Nachhaltigkeitskriterien für Ausschreibungen im Bereich Photovoltaik, schreibt das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in einer Mitteilung. Es bedürfe „einer gemeinsamen Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Forschung, um Investitionen in Forschung und Entwicklung zu unterstützen und gleichzeitig die Nachfrage nach besonders nachhaltigen Solarprodukten zu fördern“, wird in der Mitteilung aus dem Brief zitiert.

Hintergrund ist die zunehmende Verlagerung der Photovoltaik auf Importe aus dem Ausland. In den vergangenen Jahren habe Deutschland Solarmodule im Wert von über 25 Milliarden Euro importiert, wird in der Mitteilung erläutert. Viele deutsche Hersteller hätten dagegen die Produktion einstellen müssen.

In ihrem Brief weisen die Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf die von Frankreich bereits vor einigen Jahren eingeführten Nachhaltigkeitskriterien hin. Diese hätten sichergestellt, „das klimafreundliche Produkte dort einer Vorteil bei Solarausschreibungen erhalten“, heisst es in der Mitteilung. Darüber hinaus fordern die Antragsteller eine stärkere Vernetzung von Institutionen und Unternehmen im Bereich Photovoltaik und die Einrichtung einer Forschungsfabrik auf diesem Sektor. Auch „ein solares Airbus-Projekt“ im Rahmen einer Zusammenarbeit von Unternehmen auf europäischer Ebene wird für denkbar gehalten.

Zu den Unterzeichnern des offenen Briefes gehört mit Meyer Burger auch eine Schweizer Firma. Meyer Burger produziert auch im sächsischen Hohenstein-Ernstthal. hs