EasyJet will elektrisch fliegen


London - EasyJet will bereits in einem Jahrzehnt auf Kurzstreckenflügen elektrisch fliegen. Der britische Billigflieger spannt dafür mit dem amerikanischen Jungunternehmen Wright Electric zusammen.

News
von swisscleantech
28.09.2017

Die Elektrifizierung der Mobilität erfasst auch die Luftfahrt. Das amerikanische Jungunternehmen Wright Electric mit Sitz im Bundesstaat Massachusetts will gemeinsam mit der britischen Fluggesellschaft easyJet innerhalb eines Jahrzehnts ein elektrisch betriebenes Passagierflugzeug in die Luft bringen. Wie es in einer gemeinsamen Mitteilung beider Unternehmen heisst, soll das Flugzeug 540 Kilometer weit fliegen können und damit rund 20 Prozent des heutigen Passagieraufkommens von Easy Jet abdecken können. Typische Verbindungen innerhalb dieser Reichweite sind etwa London-Amsterdam oder London-Belfast. EasyJet fliegt auch von Zürich, Genf und Basel.

„Erstmals können wir eine Zukunft ohne Kerosin ins Auge fassen“, wird easyJet-Chefin Carolyn McCall in der Mitteilung zitiert. „Jetzt geht es nur noch darum, wann ein Kurzstreckenflugzeug abhebt, und nicht mehr darum, ob überhaupt.“ Für easyJet ist das Vorhaben Teil der Bemühungen, seinen CO2-Ausstoss zu verringern. Dieser ist laut der Mitteilung seit 2000 um 31 Prozent pro Passagierkilometer gesunken auf noch 79,98 Gramm CO2 im Jahr 2016. Dieser soll bis 2022 auf 72 Gramm sinken, unter anderem durch die Einführung der effizienten Airbus-Maschinen A320neo und A321neo.

Wright Electric hat bereits einen elektrischen Zweisitzer gebaut. Die Batterie wiegt aber noch 270 Kilogramm. Wright Electric will für Passagierflugzeuge chemische Stromspeicher einsetzen, die deutlich leichter sein sollen als heutige Batterien. Wright Electric wurde 2016 von Luftfahrtexperten gegründet, die zuvor unter anderem für die US-Raumfahrtbehörde NASA und die Flugzeugbauer Boeing und Cessna gearbeitet haben. Das Unternehmen wird unter anderem von der Universität Harvard, vom Bundesstaat Massachusetts sowie dem Gründerzentrum Y Combinator im Silicon Valley finanziert. stk