Derzeit bekämpft der Wirtschaftsverband economiesuisse die Initiative „Grüne Wirtschaft“, über die Ende September abgestimmt wird. Die Initiative verlangt, dass Bund, Kantone und Gemeinden Massnahmen ergreifen, um den Ressourcenverbrauch in der Schweiz bis 2050 so weit zu verringern, dass er die natürliche Kapazität der Erde nicht mehr überschreitet. Es habe jedoch Zeiten gegeben, als economiesuisse das Anliegen der Grünen noch gelobt hat, wie ein Artikel des „Tages-Anzeigers“ zeigt. Im Jahr 2011 habe der damalige Geschäftsleitungsmitglied der economiesuisse, Dominique Reber, erklärt, dass die grüne Wirtschaft auch für den Wirtschaftsverband ein Gebot der Stunde und ein „Kerngeschäft“ der Schweiz sei.
Dass die economiesuisse eine entsprechende Initiative nun eindeutig ablehnt, hat laut dem Wirtschaftsverband nichts mit Kurswechsel zu tun. Reber habe damals gemeint, dass ecoomiesuisse Verständnis für das Anliegen der Grünen hat. Unterstützt habe der Verband das Anliegen nicht.
Im Frühjahr 2012 hat Reber dann zu der Beratungsagentur Hirzel-Need-Schmid-Konsulenten gewechselt. Kurt Lanz, Mitglied der Geschäftsleitung bei economiesuisse, wurde Nachfolger von Reber. Ein Insider sagte gegenüber dem „Tages-Anzeiger“, dass sich im Verband nun die „fossilen Dinosaurier“ durchgesetzt haben. Er vermutet, dass die Gruppe um die Erdöl-Vereinigung eine Begrünung der Wirtschaft aus Eigeninteresse ablehnt.
Laut Christian Zeyer, dem Co-Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands swisscleantech, würden sich womöglich mehrere Mitgliedfirmen der economiesuisse für die Initiative aussprechen, wenn man sie befragen würde. Eine Umfrage bei seinen Mitgliedern hat economiesuisse jedoch nicht durchgeführt. ssp