Energieeffizienz erhöht Bündner Wertschöpfung


Chur - Gebäudesanierungen sind nicht nur gut für Energieeffizienz und Klimaschutz. Sie tragen auch bedeutend zur Wertschöpfung der Region bei. Eine Studie des Kantons Graubünden zeigt, wie diese für die eigene Region mehr als verdoppelt werden könnte.

News
von swisscleantech
12.08.2016

Mehr als 50.000 Gebäude in Graubünden sind älter als 25 Jahre, die meisten von ihnen werden mit Öl oder Strom beheizt. Entsprechend hoch ist der Sanierungsbedarf: Einer im Auftrag der Kantonsverwaltung und des Graubündner Herstellers von Baumaterialien Josias Gasser erstellten Studie zufolge werden in den kommenden Jahren voraussichtlich jährlich etwa 400.000 Quadratmeter Dächer, Fassaden, Fenster und andere thermisch relevante Gebäudeteile energetisch saniert. Laut einer Mitteilung sind damit Investitionen in Höhe von mehr als 200 Millionen Franken verbunden.

Ein Teil davon fliesst in Baumaterialien, die grösstenteils nicht im Kanton selbst hergestellt werden. Mindestens 70 Millionen verbleiben jedoch in Graubünden. Sie werden für die Planung und Durchführung der Sanierungsarbeiten ausgegeben. Durch sie werden 650 Vollzeitstellen geschaffen, das entspricht einem Anteil von 0,7 Prozent an der Gesamtbeschäftigung im Kanton. Etwa ein Drittel davon entsteht in der Region Chur. Nicht eingerechnet sind dabei häufig gleichzeitig mit der energetischen Sanierung durchgeführte Umbauten im Innenraum der Gebäude.

Der Studie zufolge könnten die Sanierungstätigkeiten sowie die damit verbundene Beschäftigung und Wertschöpfung in Graubünden auf das Doppelte gesteigert werden. Dazu müssten Gebäudekomponenten und Heizungen „konsequent am Ende ihrer technischen Lebensdauer auf einen zeitgemässen Energiestandard aufgewertet und geeignete Dachflächen in stark gesteigerten Raten mit Solaranlagen bestückt“ werden, heisst es in der Mitteilung. Damit würde Graubünden nicht nur Energie einsparen, sondern auch seine Abhängigkeit vom Import von Heizöl und Erdgas verringern. Und nicht zuletzt käme dies auch dem Klimaschutz zugute. hs