Energiestadt-Konzept wird exportiert


Bern - Das Konzept der Energiestadt wird in der Schweiz seit Beginn der 90er Jahre erfolgreich umgesetzt. Schweizer Firmen haben es inzwischen nach Südamerika exportiert.

News
von swisscleantech
16.01.2019

Drei Schweizer Energieberatungsunternehmen haben das Konzept der Energiestadt nach Chile gebracht, wie aus einem Artikel auf energeia+, dem Blog des Bundeamts für Energie (BFE), hervorgeht. Die drei Firmen sind dabei von Repic unterstützt worden, der Bundesplattform zur Förderung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz in Entwicklungs- und Schwellenländern. „Zwischen 2014 und 2016 haben wir in drei Pilotgemeinden eine lokale Energiestrategie erarbeitet und sie damit auf den Weg zur Energiestadt gebracht“, wird Roger Walther in dem Artikel zitiert, der Projektverantwortliche von EBP in Chile.

Bei diesen Gemeinden gab es hinsichtlich der Rahmenbedingungen grosse Unterschiede. In Vitacura hatte der Bürgermeister ein Interesse daran, bei Energieeffizienz und Erneuerbaren eine Vorreiterrolle zu übernehmen. In Temuco hat die Schweizer Botschaft das Projekt gefördert, während Coyhaique durch ihren Holzverbrauch die höchste Feinstaubbelastung in Chile aufweist, wie Walther sagt. Als Problem hat sich zudem das nur geringe Fachwissen vor Ort erwiesen. „Wir haben basierend auf den ersten Erfahrungen in den Pilotgemeinden darum den Massnahmenkatalog zur Erreichung des Energiestadtlabels stark vereinfacht und an die chilenischen Verhältnisse angepasst und ergänzt.“

Seitdem ist das Projekt in Chile stark gewachsen. Das Energiestadt-Konzept steht nun in Verbindung mit einer nationalen Energiestrategie und ist somit im Energieministerium verankert. Mehr als 50 Gemeinden beteiligen sich inzwischen daran. Und nun wird es erneut exportiert: „In Kolumbien und auch in Ecuador werden im Moment ähnliche Projekte für den Aufbau eines nationalen Energiestadtprogramms auf die Beine gestellt“, sagt Walther. jh