Explosion in Kernkraftwerk verletzt fünf Menschen


Flamanville - Im normannischen Flamanville sind bei einer Explosion bei einem der beiden Atomreaktoren fünf Menschen verletzt worden. Der Nuklearbereich sei nicht betroffen, hiess es. Im konventionellen Maschinenraum habe es einen Brand gegeben.

News
von swisscleantech
10.02.2017

Die Explosion ereignete sich in einem Maschinenraum, teilte das zu EDF gehörende Kraftwerk mit. Es gab keine nukleare Verseuchung, heisst es. Der Reaktor eins, in dem sich die Explosion ereignete, wurde heruntergefahren. Das Feuer mit einer nachfolgenden Explosion in einem Maschinenraum ausserhalb des nuklearen Sektors sei gegen 9.40 Uhr ausgebrochen, heißt es in einer Mitteilung. Die Feuerwehr und Sanitätswagen wurden an den Unfallort gerufen. Bei den fünf verletzten Mitarbeitern wurden Rauchvergiftungen festgestellt. Die Intervention der Rettungskräfte sei gegen 12.40 Uhr beendet worden, teilt die Präfektur des normannischen Départements La Manche mit.

Der Standort Flamanville weist zwei Reaktoren auf. Ein dritter Reaktor der neuen Generation EPR (Europäischer Druckwasserreaktor) wird dort derzeit vom französischen Nuklearkonzern Areva gebaut. Mit einer Bauverzögerung von mehreren Jahren soll er 2018 in Betrieb gehen. Allerdings weist die neue EPR-Generation erhebliche Schwierigkeiten auf. In Finnland wird ein EPR-Reaktor nicht fertig. Die Regierung in Helsinki macht zwischenzeitlich Schadensersatzforderung geltend. Bei Untersuchungen der Stahlqualität im EPR-Reaktorbecken in Flamanville und im Reaktordeckel wurden Anomalien beim Kohlenstoffgehalt festgestellt. Bei physischen oder thermischen Schocks können die jeweiligen Stellen brechen. Reaktorbecken und Deckel wurden dennoch in den Reaktor eingebaut.

Die Halbinsel Cotentin in der Normandie ist ein wichtiger Standort der französischen Nuklearindustrie. Hier stehen nicht nur etwa 25 Kilometer südlich der Stadt Cherbourg-Octeville die Reaktoren von Flamanville, sondern auch die Aufbereitungsanlage La Hague, die Brennstäbe für Atomkraftwerke aufbereitet. Von La Hague gibt es derzeit Gerüchte über technische Schwierigkeiten und Reparaturbedarf. mic