Fingerhirse gibt Geheimnisse preis


Zürich - Forschern aus Zürich und dem indischen Bangalore ist die Entschlüsselung des hochkomplexen Gens der Fingerhirse gelungen. Dies könnte der modernen Pflanzenzucht und damit der Ernährungssicherheit in Indien Vorschub leisten.

News
von swisscleantech
05.09.2017

Die Fingerhirse ist glutenfrei, reich an wichtigen Mineralstoffen und resistent gegenüber Trockenheit und Hitze, informiert die Universität Zürich (UZH) in einer Mitteilung. Diese Eigenschaften machen sie zu einer wichtigen Kulturpflanze für Indien und verschiedene Regionen Afrikas. 

Ihr Genom ist jedoch äusserst komplex, da Fingerhirse eine durch die Verschmelzung zweier Pflanzenarten entstandene sogenannte polyploide Getreideart ist. Polyploide Pflanzen sind mit einem vierfachen Satz an Chromosomen und nahezu doppelt so vielen Genen ausgestattet wie ihre Ursprungsarten. 

Einer Gruppe von Forschern am UZH-Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften sowie dem Functional Genomics Center der UZH und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) unter Leitung von Kentaro Shimizu ist es in Zusammenarbeit mit Kollegen im indischen Bangalore nun gelungen, das aus rund 62.300 Genen bestehende Genom der Fingerhirse weitgehend zu entschlüsseln. Die dabei entwickelte Strategie könne helfen, „das Genom von weiteren polyploiden Kulturpflanzen zu bestimmen, die sich bisher nicht ermitteln liessen“, wird Shimizu in der Mitteilung zitiert. Bereits die jetzt vorliegenden Genomdaten der Fingerhirse eröffneten zahlreiche Möglichkeiten für die Pflanzenzucht, fügt Shimizu hinzu. 

Das  Forschungsprojekt soll die Ernährungssicherheit in Indien verbessern und die Entwicklung der biotechnologischen Forschung fördern. Es wird von der Indo-Swiss Collaboration in Biotechnology (ISCB) gefördert, einem bilateralen, von der Schweiz, Indien und der Japan Science and Technology Agency finanzierten Forschungs- und Entwicklungsprogramm. hs