Viele Kunststoffe zerbröseln zwar beispielsweise unter Sonneneinstrahlung in winzige Partikel, verbleiben aber als solche in der Umwelt, informiert das Wasserforschungsinstitut Eawag in einer Mitteilung. Den Forschern des Eawag und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) ist der Nachweis gelungen, das Kunststoff aus Polybutylenadipat-terephthalat (PBAT) dagegen von Mikroorganismen mineralisiert, also tatsächlich biologisch abgebaut wird.
Zum Nachweis markierten die Forscher eine bestimmte Menge an Molekülen des Kunststoffs mit dem Kohlenstoffisotop 13C. Dieses Isotop lässt sich beim Abbau des Kunststoffs sowohl in den Stoffwechselprozessen der Mikroorganismen als auch in den ivon ihnen aufgebauten Zellen nachweisen. Ihre Forschungen zeigten, „zum ersten Mal direkt auf, dass Bodenmikroorganismen PBAT-Folien im Boden mineralisieren und Kohlenstoff aus dem Polymer in ihre Biomasse überführen“, wird Michael Sander, Senior Scientist im Bereich Organische Umweltchemie am Departement Umweltsystemwissenschaften der ETH, in der Mitteilung zitiert.
Den Forschern zufolge könnten PBAT-Folien helfen, das aus dem Gebrauch von nicht abbaubaren Mulch-Folien aus Polyethylen (PE) resultierende Plastikproblem in der globalen Landwirtschaft zu reduzieren. PE-Folienreste reichern sich im Boden an, senken die Bodenfruchtbarkeit und stören den Wasserhaushalt. Zwar liesse sich das „globale Umweltproblem der Plastikverschmutzung“ mit PBAT-Folien nicht lösen, sagt Sander, da sich die Forschungsergebnisse nicht auf andere Umweltsysteme, beispielsweise im Meerwasser übertragen liessen. „Aber wir haben einen ersten, sehr wichtigen Schritt in Richtung Abbaubarkeit von Plastik in Böden gemacht.“ hs