Die nachhaltige Finanzwirtschaft steht schon bisher auf der Agenda der Gruppe der 20 wichtigsten Volkswirtschaften. So hat die während der chinesischen G20-Präsidentschaft im vergangenen Jahr eingesetzte Arbeitsgruppe Green Finance Study Group im G20 Green Finance Synthesis Report Empfehlungen abgegeben, wie privates Kapital für nachhaltige Investitionen mobilisiert werden kann. Vier Organisationen, die in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein tätig sind, fordern nun von Deutschland als dem diesjährigen G20-Vorsitzland, einen Schritt weiter zu gehen. „Damit die Bewältigung der weltweiten ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen gelingen kann, ist es unerlässlich, ressortübergreifend eine umfassende Strategie für eine nachhaltige Finanzwirtschaft zu initiieren und gezielt voranzutreiben“, schreiben sie in einem offenen Brief an den deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble und Bundesbankpräsident Jens Weidmann. Sie verweisen darauf, dass es bereits viele positive Beispiele wie ökologische Anleihen, Nachhaltigkeitsfonds, Mikrofinanz und Impact Investment gebe. Diese Ansätze müssten aber „weitaus stärker im Mainstream“ verankert werden, schreiben sie.
Konkret verlangen sie, dass die regulatorischen Hürden für nachhaltige Anlagen etwa bei der Eigenkapitalunterlegung gesenkt werden sollten. Die öffentliche Hand sollte konsequent unter nachhaltigen Kriterien investieren. Zudem sollten in der Finanzbildung Fintech und Nachhaltigkeit zusammengebracht werden. „Dies würde helfen, mittels qualifizierter Anlageberatung Privatkunden die Scheu vor nachhaltigen Anlageformen zu nehmen.“
Der Brief wurde vom CRIC –Corporate Responsibility Center, dem in allen deutschsprachigen Ländern tätigen Forum Nachhaltige Geldanlagen, der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik sowie ökofinanz-21 e.V. – Netzwerk für nachhaltige Vermögensberatung unterzeichnet. Das G20-Finanzministertreffen findet am 17. März in Baden-Baden statt. stk