Grosse Stromproduzenten stossen mehr CO2 aus


Zürich - Die vier grössten Schweizer Stromerzeuger steigern wieder ihren CO2-Ausstoss. Der Anteil an erneuerbaren Energien ist dagegen Alpiq, Axpo, BKW und Repower insgesamt gering, zeigt eine Studie der Energiestiftung.

News
von swisscleantech
27.07.2018

Die Schweizer Stromproduktion wird durch einen hohen Anteil an Wasserkraft gekennzeichnet. Bei den vier grössten Stromerzeugern des Landes ist das dagegen anders. Wenn die gesamte Stromerzeugung von Alpiq, Axpo​​​​​​​, BKWund Repower​​​​​​​zusammengerechnet wird, also unter Einbezug der Erzeugung im Ausland, dann kommt die Wasserkraft 2017 nur auf einen Anteil von 26,5 Prozent, zeigt die Kurzstudie„Strommix 2017. Umweltbelastung aus der Stromproduktion der vier grössten Schweizer Stromversorger 2017“ der Schweizerischen Energiestiftung (SES). Nur bei dem kleinsten der vier Unternehmen, der Bündner Repower, sind es mit 42,0 Prozent erheblich mehr. Bei Axpo als dem grössten Schweizer Stromerzeuger sind es dagegen nur 23,8 Prozent. Der Stromkonzern der Nordostschweizer Kantone holt dagegen mit 49,8 Prozent noch fast die Hälfte seines Stroms aus der Atomkraft. Damit ist er unter den vieren das Unternehmen mit der absolut und relativ grössten Atomkraftproduktion. Im Schnitt holen die vier 41,3 Prozent aus der Kernkraft. 

Doch auch der Anteil des Stromes aus fossilen Quellen – in der Schweiz insgesamt fast vernachlässigbar – ist bei den vier mehrheitlich in Staats- und Gemeindebesitz befindlichen Unternehmen erheblich. Der Anteil des Stromes aus Erdgas beträgt immerhin 22,8 Prozent. Repower kommt dabei sogar auf einen Anteil von 46,0 Prozent, Alpiq auf 26,5 Prozent und Axpo auf 23,0 Prozent. Alpiq holt sogar 13,9 Prozent seines Stromes aus der Braunkohle, der dreckigsten Energiequelle. BKW holt 9,1 Prozent seines Stromes aus der Steinkohle.

Die neuen erneuerbaren Energien bilden dagegen bei den grossen Stromerzeugern ein Mauerblümchen: Gerade 3,7 Prozent des Stromes kommen aus der Winderzeugung, praktisch nichts aus der Photovoltaik. BKW hat immerhin einen Anteil von 6,9 Prozent – davon 6,8 Prozent aus Wind. Die anderen drei kommen auf je rund 3 Prozent.

Und es wird kaum besser. Alle vier Unternehmen haben ihre Stromproduktion aus Erdgas in den letzten beiden Jahren gesteigert. Dagegen ist die Produktion erneuerbaren Stromes sogar gesunken. Die steigende Produktion aus Erdgas kompensiert den Rückgang der Stromproduktion aus alternden Kernkraftwerken. Eine beunruhigende Entwicklung, meint Moritz Bandhauer, Projektverantwortlicher Strommix 2017 bei der SES. „Damit die abzulösende alten Atomkraftwerke nicht einfach durch fossile Kraftwerke ersetzt werden, braucht es dringend verstärkte Investitionen in neue erneuerbare Kraftwerke“, wird er in einer Mitteilungzur Studie zitiert. stk