Immer mehr Europäer teilen ihr privates Auto


Winterthur - Die gemeinschaftliche Nutzung privater Autos wird in Europa immer beliebter. Das zeigt eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Allerdings hängt es auch von den Bedürfnissen der Nutzer ab, welche Formen der Mobilität für sie am günstigsten sind.

News
von swisscleantech
01.03.2017

Die meisten Privatautos stehen die meiste Zeit ungenutzt herum. Anbieter von sogenannten Peer-to-Peer-Plattformen wollen das ändern. Über sie können die Besitzer ihre Autos anderen Nutzern zur Verfügung stellen. Wie eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) nun zeigt, werden solche Angebote zunehmend genutzt. „Auf diese Weise steht das Auto nicht nur auf dem Parkplatz und verursacht Kosten, sondern man kann damit Geld verdienen“, wird Christoph Sutter in einer Mitteilung der ZHAW zitiert, Student im Studiengang Verkehrssysteme und Koautor der Studie.

Das Angebot habe gegenüber herkömmlichen Autoteileteangeboten oder Autovermietungen den Vorteil einer niedrigen Einstiegshürde und einer hohen Flexibilität, unterscheide sich aber je nach Stadt. So gebe es in Zürich nur einen Anbieter – Sharoo – mit gut hundert Teilnehmern, in Paris als dem Spitzenreiter dagegen fünf mit insgesamt 2200 Autobesitzern, in Berlin mit ebenfalls fünf Anbietern nur 860 Fahrzeuge. Kopenhagen hat mit nur zwei Anbietern immerhin 1360 Autobesitzer, die ihre Fahrzeuge zur Verfügung stellen. 

Klassische Autoteileteanbieter haben in den meisten untersuchten Städten noch die Nase vorn. So verfügt Mobility in Zürich über 490 Fahrzeuge, die beiden Anbieter in Paris über mehr als 4130 Autos und die sieben Anbieter in Berlin über mehr als 3000 Fahrzeuge. Nur in Kopenhagen und Barcelona werden sie bereits von den Anbietern von Privatautos auf den zweiten Platz gedrängt.

Welche Form von Mobilität für die Nutzer letztlich am besten geeignet ist, hänge von ihren Bedürfnissen und vom Ort ab. So seien Peer-to-Peer-Plattformen für einwöchige Familienferien überall günstiger als die herkömmliche Autoteilete. Diese sei dagegen in Barcelona, Kopenhagen, London, Paris und Wien gut für den Wocheneinkauf geeignet. Für Touristen seien Mietvelos in den Städten eine gute Alternative. Davon gibt es beim Vorreiter Paris – Vélib – bereits 23.600 Stück im Angebot. Zum Vergleich: In der Fahrradstadt Kopenhagen sind es erst 1870, ähnlich viele in Berlin und Wien. In Zürich verfügt Züri rollt über 310 Velos. stk