Immer mehr Unternehmen bepreisen CO2


London - Inzwischen bepreisen achtmal mehr multinationale Unternehmen intern CO2, als dies noch im Jahr 2014 der Fall war. Das zeigen aktuelle Erhebungen der Organisation Carbon Disclosure Project.

News
von swisscleantech
13.10.2017

2014 gaben noch 150 Unternehmen CO2 einen Preis, heute sind es 1400 Unternehmen, so ein Ergebnis der Untersuchung. Darunter seien hundert Unternehmen der Liste der 500 weltweit umsatzstärksten Unternehmen „Fortune Global 500“ mit 7 Billionen Dollar an jährlichen Einnahmen. Mehr als drei Viertel des Energie- und Versorgungssektors bepreise momentan bereits intern CO2, heisst es. Das Carbon Disclosure Project (CDP) hat seinen Sitz in Grossbritannien und unterstützt Unternehmen und Institutionen darin, Umweltdaten zu messen und öffentlich zu machen.

Selbst in wenig CO2-intensiven Sektoren ist die Praxis verbreitet – bereits 24 Prozent der Finanzunternehmen wenden sie an. Insgesamt werden 29 Unternehmen aus der Schweiz aufgeführt, die CO2 heute schon intern bepreisen oder dies für die nahe Zukunft planen. Bereits umgesetzt ist dies bei Swiss Re, Nestlé oder auch der Zurich Insurance Group. Die grössten Zunahmen an Unternehmen mit internem CO2-Preis wurden in China, Japan, Mexiko, Kanada und den USA gemessen.

Die aktuellen Ergebnisse zeigen laut CDP, dass der interne CO2-Preis zu einem wichtigen Mechanismus für Unternehmen geworden sei, Risiken zu handhaben. Einerseits werde diese Praxis dazu genutzt, versteckte Risiken und auch Chancen aufzudecken, andererseits diene sie dazu, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Bei rund 500 Unternehmen ist das Bewusstsein dafür gegeben, von existierenden oder geplanten CO2-Preisregulierungen betroffen zu sein. Ein Aspekt, der laut CDP auch Investoren die Frage stellen lässt, inwiefern Unternehmen hierauf vorbereitet sind. yvh