Jungfirma will Aerogel billiger machen


Dübendorf ZH - Aerogel gilt als ein Traummaterial für viele Isolationszwecke und wird etwa von Raketenbauern eingesetzt. Forscher der Empa wollen das Material nun günstiger machen und gründen dafür zusammen mit Industriepartnern ein Start-up.

News
von swisscleantech
09.12.2016

Aerogel ist eine Art mineralischer Leichtschaum. Es ist ungiftig, bis 600 Grad hitzefest, extrem wärmedämmend und superleicht, wie die Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in einer Mitteilung erklärt. Eingesetzt wird der Stoff unter anderem von Raketenbauern, welche es mit Treibstoff tränken, um Raketenstufen sicherer zu machen. Weltraumforscher haben es zudem genutzt, um Kometenstaub im Weltall einzufangen und zur Erde zu bringen. Jedoch kommen auch Altbaubesitzer in der Schweiz an das Material, seit dem die Baustofffirma Fixit 2013 gemeinsam mit der Empa einen Aerogel-Dämmputz entwickelt und auf den Markt gebracht hat. Allerdings ist das Material knapp und teuer. Zwei Herstellerfirmen aus den USA teilen sich nach den Angaben von Empa den Weltmarkt.

Empa-Forscher Matthias Koebel und seine Forschergruppe wollen dieses Problem lösen und haben bereits ein Verfahren entwickelt und patentiert, mit dem sich ein beträchtlicher Teil der chemischen Lösemittel einsparen lässt. Zudem ist das Verfahren viel schneller als bisherige Herstellungsmethoden. Nun wollen die Forscher herausfinden, in welcher Form sich das Verfahren am besten für die Massenproduktion eignet. Mit mehreren Partnern aus der Bauindustrie, der Industrieisolationstechnik und dem Automobilsektor, die alle an günstig produziertem Aerogel interessiert sind, ist Koebel nun daran, ein Start-up aufzubauen. Innert drei Jahren soll damit die Produktion von bezahlbarem Aerogel industriell umgesetzt werden. ssp