Kanada will CO2-Preis von 50 Dollar


Ottawa - Die kanadische Regierung will bis 2022 einen CO2-Preis von 50 kanadischen Dollar durchsetzen. Nur so könne das Land seine Klimaziele einhalten und das Pariser Klimaabkommen erfüllen, so Regierungschef Trudeau.

News
von swisscleantech
06.10.2016

Justin Trudeau hat die kanadischen Provinzen vor die Wahl gestellt: Entweder führen sie bis 2018 ein Emissionshandelssystem ein oder sie geben dem CO2 selber einen Preis. Der kanadische Regierungschef hat bereits eine klare Vorstellung, wie hoch dieser Preis sein soll. „Die Regierung schlägt vor, dass der Preis für die CO2-Verschmutzung bei mindestens 10 Dollar 2018 starten soll, jedes um 10 Dollar erhöht wird und 2022 schliesslich 50 Dollar erreicht“, sagte er am Dienstag im kanadischen Unterhaus. Trudeau setzte die Provinzen zugleich unter Druck: In denjenigen, die bis 2018 kein System zur CO2-Reduktion in Kraft gesetzt hätte, werde die Regierung selber den CO2-Preis festlegen. Die Einnahmen würden in jedem Fall in den Provinzen bleiben. Ziel sei es, dass Kanada seinen CO2-Ausstoss bis 2030 um 30 Prozent im Vergleich zu 2005 verringert. 

Trudeau lockt damit, dass ein fester und steigender CO2-Preis ein Vorteil für das Land wäre. Er würde Innovation ermutigen, weil Unternehmen nach den besten Wegen suchen würden, den CO2-Ausstoss zu vermeiden. Damit würden auch Arbeitsplätze geschaffen. Zahlreiche grosse kanadische Unternehmen hätten sich bereits für einen CO2-Preis ausgesprochen.

Mit 10 kanadischen Dollar (7,40 Franken) läge der kanadische CO2-Preis bereits deutlich über dem Preis, der derzeit etwa in Europa gezahlt wird. So liegt er an der europäischen Stromhandelsbörse EEX derzeit bei 5,20 Euro (5,70 Franken). stk