Kommunikationsdaten sollen Energienetz optimieren


Lausanne - Das Lausanner Start-up SThAR kann Menschenansammlungen vorhersehen oder Migrantenströme und Bevölkerungswachstum berechnen. In Zukunft könnten seine Algorithmen auch zur Planung optimaler Energienetze verwendet werden.

News
von swisscleantech
09.08.2016

Bei SThAR werden riesigen Mengen anonymisierter Telekommunikationsdaten ausgewertet, um herauszufinden, wie sich Menschen bewegen. Dazu entwickelte sogenannte Big Data Algorithmen sind in der Lage, Migrationsströme oder das Bevölkerungswachstum zu berechnen, aber auch Menschenansammlungen vorherzusehen. Im Prinzip kann das aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) hervorgegangene Jungunternehmen Prognosen über die Bevölkerungsentwicklung für die nächsten 15 Jahre erstellen.

Einem Blogbeitrag des Berner Energieunternehmens BKW zufolge konzentriert sich SThAR allerdings derzeit noch auf Anwendungen im Marketingbereich. Hierbei sagen Algorithmen voraus, wann genügend Menschen am richtigen Ort sind, um eine Botschaft absetzen zu können. In regionalen Wahlen und bei den den Präsidentschaftswahlen in Spanien hat sich die Technologie als den klassischen Wahlkampagnen klar überlegen gezeigt.

Für die BKW ist dagegen eine andere mögliche Anwendungen besonders interessant. Die Technolgie von SThAR könnte anhand eines demographischen Modells auch berechnen, wieviel Energie Menschen in Zukunft wo genau brauchen. Darauf basierend könnte ein optimiertes Energienetz, das sogenannte Smart Grid, geplant werden. Bis es soweit ist, dürfte allerdings noch „etwas Zeit vergehen“, bedauert die BKW. hs