Eisspeicher nutzen den Gefrierprozess des Wassers, um Energie zu speichern. Diese Technologie ist jedoch nur in einem bestimmten Temperaturbereich effizient, weil der Gefrierpunkt des Wassers bei 0 Grad liegt. Forscher der Hochschule Luzern haben nun gemeinsam mit dem Industriepartner Fafco eine Speichertechnologie entwickelt, die nicht mit Wasser, sondern anderen sogenannten Phase Change Materials (PCM) betrieben wird. Der Gefrierpunkt von diesen Materialien kann tiefer oder höher als 0 Grad liegen.
„Wenn die Anwendung im Bereich 10 bis 15 Grad anfällt, wollen wir auch in diesem Temperaturbereich die Energie speichern, ansonsten wird zusätzliche Energie aufgewendet, um auf die Speichertemperatur zu kühlen und wieder aufzuheizen“, erklärt Simon Maranda, Maschinentechnikingenieur an der Hochschule Luzern, in einer Mitteilung.
Der Energiespeicher der Luzerner Forscher eignet sich in vor allem für den Einsatz in der Industriekühlung und der Gebäudetechnik. Um Brauchwasser in Gebäude zu heizen, sind etwa Temperaturen von 50 bis 60 Grad nötig. Dafür wurden bisher vor allem Heisswassertanks genutzt. „Im flüssigen Zustand kann ein Material aber viel weniger Energie speichern, weshalb die Tanks sehr gross sein müssen“, so Maranda. Ein PCM, das in diesem Temperaturbereich erstarrt, könnte viel Platz sparen. Laut Miranda wäre ein solcher Speicher rund dreimal kleiner als ein Heizwassertank.
Derzeit ist ein Prototyp des Luzerner Speichers in Betrieb. Zwischendurch arbeiten die Forscher jedoch auch an neuen Einsatzbereichen ihres Speichers. ssp