Der Stromkonzern Repower will sein Aktienkapital laut einer Medienmitteilung um 150 Millionen Franken erhöhen. Wie bereits in der vergangenen Woche angedeutet, werden sich die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) neu an Repower beteiligen. Die EKZ investieren rund 90 Millionen Franken in Repower und werden mit einem Anteil von 26 bis 30 Prozent zum Ankeraktionär des Bündner Energieunternehmens. Weiter habe sich auch die UBS Clean Energy verpflichtet, mit 60 Millionen Franken an der Kapitalerhöhung zu partizipieren. Damit erhält Repower nach eigener Erläuterung zwei neue, namhafte und langfristig ausgerichtete Investoren.
Die bestehenden Hauptaktionäre, der Kanton Graubünden und die Axpo Holding AG, bleiben mit substanziellen Beteiligungen engagiert. Sie verzichten jedoch auf die Ausübung ihrer Bezugsrechte. Für je fünf gehaltene Aktien werden bisherige Aktionäre laut der Mitteilung sieben neue Aktien beziehen können. Die vorgesehene Kapitalerhöhung, die Wahl neuer Verwaltungsratsmitglieder sowie einzelne Statutenänderungen sollen den Aktionären an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 21. Juni beantragt werden.
Mit den neuen Mitteln schafft Repower die Voraussetzung für den strategischen Umbau. Repower hatte im Dezember nach mehreren schlechten Jahresergebnissen bekannt gegeben, dass es sein Geschäftsmodell umbauen will. Der Stromhändler und -produzent will die Abhängigkeit vom Strompreis verringern und sich zum Energiedienstleister wandeln. Die Neupositionierung umfasst dabei auch Devestitionen. Repower wolle sich in erster Linie auf die Märkte Schweiz und Italien konzentrieren. Das Unternehmen hat sich auch von der Börse zurückgezogen. Seit der Dekotierung von der Schweizer Börse SIX werden die neugeschaffenen Einheitsnamenaktien nur noch an der OTC-X-Plattform der Berner Kantonalbank gehandelt. ssp