In den Markt für Lithiumionenbatterien kommt Bewegung. Das schwedische Unternehmen Northvolt will in den nächsten drei Jahren Europas grösste Lithiumionenfabrik aufbauen. Die Batterien sind sowohl für die Automobilindustrie als auch für die lokale Speicherung von Strom vorgesehen, wie das Unternehmen mitteilt. „Wir erwarten in wenigen Jahren ein massives Defizit an Lithiumionenbatterien, die derzeitige wie die geplante Kapazität in Europa ist begrenzt“, wird Northvolt-Chef Peter Carlsson zitiert. „Damit öffnet sich eine Marktchance. Wir haben einen soliden Geschäftsplan, der uns erlaubt, Batterien mit hoher Qualität zu erschwinglichen Preisen zu produzieren.“ Dabei lege Northvolt Wert darauf, die Batterien nachhaltig und allein mit erneuerbaren Energien zu produzieren.
Zu den Aktionären von Northvolt gehört auch der schwedische Energieversorger Vattenfall, der sich mit 5 Millionen Kronen (560.000 Franken) beteiligt. „Vattenfall hat eine klare Strategie, die Energiewende und kluge Klimalösungen zu unterstützen“, wird Vattenfalls Strategiechef Andreas Regnell in einer eigenen Mitteilung des Energieunternehmens zitiert. „Stromspeicherung wird ein wichtiger Faktor der Energiewende sein, vor allem im Transportsektor, aber auch im gesamten Energiesystem.“
Northvolt erhält auch Mittel von den staatlichen schwedischen Energie- und Innovationsagenturen, von der Grossreederei Stena und von InnoEnergy. In einer zweiten Phase werden aber weitere Mittel gebraucht. Das Unternehmen will eine Batteriekapazität von 32 Gigawattstunden aufbauen und rechnet mit Investitionen von mehr als 4 Milliarden Euro über sechs Jahre. Der Bau der Fabrik soll in der zweiten Hälfte 2018 beginnen, der Start der Grossserienproduktion Ende 2020. Die schwedischen Regionen können sich nun für den Standort bewerben.
Northvolt beginnt nun mit dem Aufbau seines Teams in Stockholm. Seine bisherigen Mitarbeiter kommen von Unternehmen wie Sony Ericsson, Panasonic, ABB und Renault-Nissan. Carlsson selbst war bei Tesla Chef der Wertschöpfungskette. stk