Schweden will CO2-freien Stahl kochen


Stockholm - Eine Gruppe schwedischer Unternehmen will im Norden des Landes eine Pilotanlage für die Produktion von Stahl errichten, bei der kein CO2 mehr ausgestossen wird. Die gesamte Stahlproduktion Schwedens soll bis 2045 CO2-frei werden.

News
von swisscleantech
01.02.2018

Die Stahlproduktion Schwedens steht für ein Zehntel des CO2-Ausstosses des Landes. Doch damit soll Schluss sein. Der schwedische Stahlhersteller SSAB, der Erzförderer LKAB und das staatliche Energieunternehmen Vattenfall wollen mit ihrer Initiative Hybrit die weltweit erste Pilotanlage zur CO2-freien Produktion von Stahl bauen, schreiben sie in einer Mitteilung. Eine Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass die Kosten nach heutigen Preisen für Energie und CO2 20 bis 30 Prozent über denen herkömmlich produzierten Stahls lägen. Angesichts der sinkenden Preise für erneuerbare Energien und der steigenden Preise für CO2 sei aber damit zu rechnen, dass CO2-freier Stahl auch preislich wettbewerbsfähig sein werde.

Die Unternehmen wollen den bisher verwendeten Energieträger Koks, der aus Australien importiert wird, mit Wasserstoff ersetzen, der aus erneuerbaren Energien hergestellt wird. Die Kosten für die Planung und den Bau der Anlage werden auf 20 Millionen schwedische Kronen (2,4 Millionen Franken) geschätzt. Davon tragen die drei beteiligten Unternehmen die Hälfte, die andere Hälfte wird von der staatlichen schwedischen Energieagentur übernommen.

SSAB will seinen CO2-Ausstoss bis 2025 um 25 Prozent senken. Bis 2045 soll die gesamte Stahlproduktion CO2-frei sein. „Wir wollen Teil der Lösung für die Probleme des Klimawandels sein“, wird SSAB-Konzernchef Martin Lindqvist in der Mitteilung zitiert. Aus der Sicht von Vattenfall sei die Elektrifizierung der Industrie und die Nutzung von Wasserstoff ein zentraler Faktor auf dem Weg in eine CO2-freie Wirtschaft, wird Vattenfall-Chef Magnus Hall zitiert. stk