Der Anteil von Erdöl am Schweizer Energiemix ist zwischen dem Jahr 2000 und 2016 um 9 Prozentpunkte auf 50,2 Prozent gefallen, der Anteil von Gas um 2,7 Prozentpunkte auf 13,7 Prozent gestiegen, schreibt die Lausanner Wirtschaftszeitung „L‘Agefi“ in einem Bericht. Damit liegt die Schweiz beim Anteil von Erdgas am Energiemix deutlich hinter anderen Ländern in Europa. In der EU kommt Erdöl nur noch auf 40,8 Prozent, während Erdgas auf 22,8 Prozent kommt.
In der Schweiz treiben die Haushalte den Erdgasverbrauch, sie sind mit 41,8 Prozent die grössten Verbraucher. Dahinter stehen die grossen regionalen und viele lokale Anbieter. So versorgt Holdigaz/Energiapro161 Gemeinden in der Westschweiz und verfügt mit 1784 Kilometern über das längste Gasleitungsnetz im Land. Einzelne Städte wie Aubonne und Nyon verfügen über ihre eigenen lokalen Netze. In Zürich wird inzwischen die Hälfte der Haushalte mit Erdgas beheizt. Heizöl dagegen wird nur noch in einem Viertel der Haushalte verheizt, 1990 lag sein Anteil noch bei 70 Prozent.
Die Industrie dagegen hält sich zurück, sie verbraucht 34,0 Prozent des Erdgases in der Schweiz. Anders in Deutschland, dort ist sie mit einem Anteil von 38,3 Prozent der grösste Verbraucher. Der Verkehr dagegen ist mit einem Anteil von 0,8 Prozent ein Zwerg. Seit 2011 geht der Verbrauch von Gas als Treibstoff sogar wieder zurück – die Stromautos bremsen die Gasautos als Alternative zu Benzinern und Diesel-Autos aus.
Aus der Sicht von „L‘Agefi“ muss sich die Schweiz keine Sorgen über Liefermängel machen. Über ein Drittel des Erdgases, 36 Prozent, kommt aus Norwegen, nur 21 Prozent aus Russland, 8 Prozent aus der EU und der Rest von verschiedenen Lieferanten. Die Westschweiz wird vornehmlich von drei Unternehmen beliefert, der deutschen Uniper, der französischen Engieund der niederländischen GasTerra. stk