Schweizer Landschaft wird nicht gegen Zersiedlung geschützt


Zürich - Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein begrüsst zwar die Zielsetzung des Bundes für die Revision des Raumplanungsgesetzes. Der jetzige Entwurf schütze jedoch nicht vor weiterer Zersiedlung.

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von swisscleantech
28.09.2017

Der Schweiz fehle „ein Konzept für einen verantwortungsvollen, zeitgemässen Umgang mit ihrer Landschaft“, stellt der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) in seiner am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme zur zweiten Revisionsetappe des Raumplanungsgesetzes fest. Der entsprechenden Vorlage des Bundesrats fehlten „griffige Regeln und Steuerungsmöglichkeiten, um die Zahl der Bauten ausserhalb der Bauzonen deutlich zu reduzieren und deren Einpassung zu verbessern“, heisst es dort. 

Mit seinem Entscheid für ein neues Raumplanungsgesetz beim Referendum 2013 habe sich das Schweizer Volk gegen eine weitere Zersiedlung des Landes ausgesprochen, argumentiert der Branchenverband. Insbesondere in den Landwirtschaftszonen stünden bereits heute unzählige „häufig ohne bauliche Qualität und Einpassung in die Landschaft“ errichtete Gebäude wie Grossställe, Silos oder Scheunen. Die Zahl der Bauten ausserhalb der Bauzonen insgesamt wird in der Mitteilung auf 400.000 beziffert. 

Der SIA spricht sich für einen sukzessiven Rückbau „aller nicht wirklich benötigten Bauten in der Landwirtschaft“ aus. Die entsprechenden Bestimmungen sollen „basierend auf einem Konzept für die zukunftsfähige Entwicklung der Landschaft Schweiz“ überarbeitet werden. Auch will der SIA die Baukultur und die Erhaltung des landschaftlichen Kulturerbes im Raumplanungsgesetz verankert wissen. 

Die Vernehmlassungsfrist zur zweiten Revisionsetappe des Raumplanungsgesetzes ist am 31. August abgelaufen. Über die entsprechende Botschaft des Bundesrats wird voraussichtlich im vierten Quartal entschieden werden. hs