Im Kanton Genf fällt immer weniger Abfall an. Das hat auch Folgen für die Kehrrichtverbrennungsanlage (KVA) Chenenviers. Als die gegenwärtige Anlage Cheneviers III in der Mitte der 90er Jahre geplant wurde, ging Genf von einem Bevölkerungswachstum auf bis zu einer Million Einwohner aus. Die Anlage wurde auf 400.000 Tonnen Abfälle ausgelegt, schreiben die Genfer Stadtwerke (SIG) in einer Mitteilung. Doch derzeit fallen im Kanton nur 200.000 Tonnen an, 2023 dürften es nur noch 160.000 Tonnen sein. Ausserdem kommt die Anlage an ihre technischen Grenzen.
Der Kanton Genf hat deshalb die SIG mit dem Bau einer neuen Anlage beauftragt, die mit weniger Abfällen mehr Energie als die bisherige erzeugen soll. Diese Woche wurde der Grundstein für Cheneviers IV gelegt. Die neue Anlage wird gebaut, während die alte noch in Betrieb ist. Ihre Fertigstellung ist für 2023 vorgesehen. „Diese neue Anlage konkretisiert unsere Politik, uns von den Abfällen zu emanzipieren“, wird Staatsrat Antonio Hodgers in der Mitteilung zitiert. Die SIG erweise sich damit als ein unumgänglicher Akteur der Energiewende in der Region. SIG-Generaldirektor Christian Brunier spricht von einem „Jahrhundertbauwerk“.
Die Investitionen in Höhe von 280 Millionen Franken werden von der SIG finanziert. stk