Der kleine Schweizer Solarflieger Solar Impulse 2 legte in einer über ein Jahr währenden Reise mehr als 43.000 Kilometer einmal rund um die Welt zurück. In der Luft gehalten hat ihn dabei – Tag und Nacht – ausschliesslich die Kraft des Sonnenlichts. Die im Rahmen dieses ehrgeizigen Projektes entwickelte Technik wird in Zukunft das Leben von Millionen Menschen verändern, erklärt Ulrich Spiesshofer in einem Gastbeitrag in der „Handelszeitung“. Der CEO von ABB führt aus, wie der Energie- und Automatisierungstechnikkonzern bei der Entwicklung von Solar Impulse 2 in zahlreichen Bereichen der sauberen Technologien „Neuland“ zu beackern hatte. Zum Beispiel bei den sogenannten Mikronetzen, das sind autonome Stromnetze, die mit Solar- oder Windkraft betrieben werden. Solar Impulse wurde als fliegendes Mikronetz konzipiert, das innerhalb von Sekunden zwischen Solar- und Batterieenergie wechseln kann. Nach Ansicht von Spiesshofer werden solche Mikronetze in Zukunft die Energieversorgung von Orten ermöglichen, die nicht an ein breiteres Stromnetz angeschlossen sind.
Auch der Einsatz diverser Technologien zur Erfassung von Daten über alle kritischen Parameter bei Flugzeug und Pilot bietet weit über das Projekt hinausgehende Perspektiven. Sie werden im Rahmen des Internet der Dinge eingesetzt und ständig weiterentwickelt werden. Hier hat ABB in Zusammenarbeit mit Swatch einen Sensor für Elektromotoren entwickelt, der für eine höhere Energieeffizienz und kürzere Ausfallzeiten sorgt. Ein weiteres Nebenprodukt der Weltumrundung war die Entwicklung eines ultraschnellen Ladesystems, mit dem Elektrobusse innerhalb von 15 Sekunden aufgeladen werden können. Es wird 2018 in einem Verkehrsprojekt in Genf zum Einsatz kommen. hs