UN-Generalsekretär schlägt Alarm


Kattowitz - Es ist nicht mehr viel Zeit, ein Klimachaos zu verhindern. Mit dieser Botschaft hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres den 24. Klimagipfel eröffnet. Der Gipfel diskutiert unter anderem über die Mobilisierung von jährlich 100 Milliarden Dollar für den Klimaschutz in Entwicklungsländern.

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von swisscleantech
03.12.2018

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat am Montag im polnischen Kattowitz den 24. Klimagipfel eröffnet. „Die Zeit läuft ab“, erklärte er in seiner Rede vor den Klimadiplomaten der Welt. Der CO2-Ausstoss nehme wieder zu, die maximal erträgliche Erwärmung der Erdatmosphäre könne bereits 2030 erreicht werden. Die bisherigen Selbstverpflichtungen der Länder, ihren CO2-Ausstoss zu verringern, würden den Temperaturaufstieg nur auf 3 Grad begrenzen. Dabei hinke die Mehrheit der grossen CO2-Emitteure hinter ihren eigenen Verpflichtungen hinterher, so Guterres. „Wir sind weit vom Weg abgekommen.“ Der Welt drohe ein Klimachaos

Dabei sei Klimaschutz nicht nur richtig, sondern auch sozial und wirtschaftlich sinnvoll. Die Verringerung der Luftverschmutzung könne eine Million Menschenleben pro Jahr retten. Ehrgeiziger Klimaschutz könne 65 Millionen Arbeitsplätze und über zwölf Jahre eine zusätzliche Wirtschaftsleistung von 26 Billionen Dollar schaffen.
Zentral sei dabei die Finanzierung. Drei Viertel der Infrastruktur des Jahres 2050 müsse noch geschaffen werden. Heute entscheide sich, ob diese Infrastruktur sauber oder klimaschädlich sei. „Die Regierungen und Investoren müssen auf die grüne Wirtschaft setzen, nicht auf die graue“, so der UN-Generalsekretär. Dazu brauche es CO2-Preise und Investitionen in saubere Technologien.

Guterres forderte die Diplomaten auch auf, Fortschritte bei der Mobilisierung von jährlich 100 Milliarden Dollar für den Klimaschutz in den Entwicklungsländern zu machen. Die Industrieländer hatten diese Summe bereits 2010 zugesagt. Sie soll ab 2020 fliessen.

Bundespräsident Alain Berset wies in seiner Rede auf die Anstrengungen der Schweiz zur Reduktion ihres CO2-Ausstosses hin. Die Schweiz habe ihre finanzielle Unterstützung für den Klimaschutz in Entwicklungsländern seit 2009 verdreifacht. Obendrein werde sie dieses Jahr 120 Millionen Dollar an neuen Beiträgen für den Klimaschutz überweisen. Es sei teurer, nicht zu handeln als jetzt zu handeln. Wer heute unter den Pionieren des Klimaschutzes sei, der gehöre morgen zu den Gewinnern, so Berset. stk