Auf Einladung des Schweizer Netzwerks Swiss Sustainable Finance (SSF) diskutierten über hundert Finanzmarktakteure in Zürich, wie im Finanzmarkt den Verlust natürlicher Ressourcen berücksichtigen werden kann. Die Veranstaltung fand in Partnerschaft mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO und den Vereinten Nationen statt, in deren Rahmen die Natural Capital Declaration (NDC) lanciert worden ist. Mittlerweile wurde sie von über vierzig internationalen Finanzmarktakteuren unterzeichnet. Damit bekennen diese sich dazu, Kriterien für sogenanntes Naturkapital in ihre Entscheidungen miteinzubeziehen. Das NDC will laut NDC-Co-Director Andrew Mitchell eine gemeinsame Basis für die Quantifizierung des Naturkapitals finden. So könnten Faktoren wie Wasser oder Luft Eingang in Risikobewertungen finden.
Als SECO-Vertreterin begrüsste Liliana de Sá Kirchknopf das grosse Interesse am Thema auf dem Schweizer Finanzplatz. Die UBS, in deren Räumen diskutiert wurde, hat eine Fallstudie zu diesem Thema durchgeführt. Laut UBS-Leiterin Umwelt- und Sozialrisiken Liselotte Arni wurde der Stress-Test auf Basis bereits bestehender Methodologien durchgeführt. „Um etwa Portfolios noch genauer untersuchen zu können, braucht es ein einheitliches Rahmenwerk, wie eine Quantifizierung stattfinden kann“, sagte sie.
Grundlage dafür sei ein neues Denken, stellte Dominic Waughray vom Weltwirtschaftsforum WEF heraus. Solange Strategien und Daten in Sektoren wie Wasser, Energie, Umweltschutz isoliert behandelt würden, könne weder ein umfassendes Verständnis entwickelt werden, noch eine ausreichende Berechnung der Risiken stattfinden. yvh