Volkswagen tritt beim Wechsel zu Stromautos auf das Strompedal. Wie der Konzern in einer Mitteilung schreibt, will er eine eigene Zellfertigung für Lithium-Ionen-Batterien aufbauen. Die Fabrik soll im niedersächsischen Salzgitter aufgebaut werden, das Investitionsvolumen beträgt knapp eine Milliarde Euro. Dabei ist auch eine Partnerschaft mit einem nicht namentlich genannten Partner vorgesehen. Mit dem Aufbau der Kapazitäten will der Konzern seine Wachstumspläne absichern, wird der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch zitiert.
Volkswagen knüpft den Entscheid allerdings an die Bedingung, dass sein Strombedarf von der Umlage befreit wird, mit der in Deutschland der Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert wird. Zudem müsste ausreichend Strom aus erneuerbaren Quellen für das neue Werk in Salzgitter zur Verfügung stehen.
Volkswagen sieht die Branche vor einem grundlegenden Wandel. „So konsequent wie kein anderer Automobilhersteller treiben wir die Elektrifizierung und Digitalisierung unserer Flotte voran“, wird Vorstandsvorsitzender Herbert Diess zitiert.
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil begrüsst den Aufbau der Batteriezellenfertigung in seinem Land. „Für das Autoland Nr.1 ist die Produktion von Batteriezellen zwingend notwendig“, wird Weil zitiert. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Batteriezellproduktion in Deutschland zu wettbewerbsfähigen Bedingungen stattfinden kann.“ Das Land Niedersachsen ist selbst an Volkswagen beteiligt.
Volkswagen will laut einem Hintergrundpapier in den nächsten zehn Jahren fast 70 strombetriebene Modelle mit insgesamt 22 Millionen Stück auf den Markt bringen. Dafür braucht der Konzern Batterien mit einer Leistung von 300 Gigawattstunden jährlich allein in Europa und Asien. stk