Die Berechnung der Rentabilität von Wasserkraft ist schwierig, konstatiert ein Bericht im „Tages-Anzeiger“. Zum einen, weil nicht jedes Kraftwerk zu denselben Kosten Strom produzieren kann. Die Herstellungskosten schwanken je nach Kraftwerkstyp. Beim Pumpspeicher sind es stolze 6,9 Rappen pro Kilowattstunde, bei Flusskraftwerken fast ein Drittel weniger. Zum anderen ist eine Rentabilitätsberechnung schwierig, weil ein und dasselbe Kraftwerk seinen Strom zu höchst unterschiedlichen Preisen an verschiedene Kunden abgibt. Für Belieferer von Grosskunden gelten die Marktpreise, die mit derzeit etwa 3 Rappen pro Kilowattstunde definitiv unter den Produktionskosten für den Wasserkraftstrom liegen. Haushalte und andere Kleinkunden bezahlen dagegen durchschnittlich 7,8 Rappen für eine Kilowattstunde und damit in jedem Fall mehr, als die Herstellung von Strom kostet.
Unter den momentanen Marktbedingungen könnten wohl alle Kraftwerkstypen ihre variablen Kosten decken, wird Thomas Geissmann, Energieexperte an der ETH Zürich im Bericht zitiert. Die hohen Investitionskosten insbesondere für moderne Anlagen sorgten jedoch oftmals für einen problematisch hohen Fixkostenanteil. Insbesondere ältere, bereits abgeschriebene Anlagen gehören aber zu denjenigen, die sich auch heute noch gut rentieren.
Überdies werden laut Schätzungen der Stromregulierungsbehörde Elcom rund die Hälfte der Stromproduktion aus Wasserkraft in der Schweiz zu sogenannten Gestehungskosten verkauft. Sie enthalten neben den kompletten fixen und variablen Herstellungskosten auch eine angemessenen Gewinn für die Eigenkapitalgeber. hs