Das weltweit erste viersitzige Passagierflugzeug mit Brennstoffzellen-Technik hat in Stuttgart seinen Erstflug absolviert. HY4 wurde von Wissenschaftlern des DLR-Instituts für Technische Thermodynamik und der Universität Ulm sowie Unternehmen wie der slowenischen Pipistrel und der kanadischen Hydrogenics in Zusammenarbeit mit dem Flughafen Stuttgart entwickelt, wie einer Medienmitteilung heisst.
Beim Antrieb des Flugzeugs wandelt eine Brennstoffzelle die Energie des Treibstoffs Wasserstoff direkt in elektrische Energie um. Als Abfallprodukt entsteht dabei nur Wasser. Bei der Startphase und bei Steigflügen liefert eine Lithium-Ionen-Batterie zusätzlichen Strom. Wenn der Wasserstoff durch Elektrolyse erzeugt wird, die Strom aus erneuerbaren Energien nutzt, dann fliegt das Flugzeug komplett emissionsfrei.
Derzeit hat der Elektromotor eine Leistung von 80 Kilowatt. So kann das Flugzeug maximal mit einer Geschwindigkeit von 200 Kilometer pro Stunde fliegen. Die Projektpartner wollen den Motor nun weiterentwickeln.
Die Elektromobilität wird künftig nicht nur auf den Strassen, sondern auch in der Luft eine grosse Rolle spielen, finden die Forscher. „Grosse Passagierflugzeuge werden auf absehbare Zeit noch mit konventionellen Antrieben fliegen. Es gehört jedoch zu den grossen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte, die Elektromobilität in die Luft zu bringen und den Luftverkehr der Zukunft CO2-neutral zu machen“, sagt André Thess, Leiter des DLR-Instituts für Technische Thermodynamik. ssp