WEF warnt vor wachsenden Umweltrisiken


Cologny GE - Die Umwelt wird an den Rand ihrer Belastungsfähigkeit gedrängt, warnt das Weltwirtschaftsforum in seinem diesjährigen Global Risk Report. Auch die Unsicherheit im digitalen Raum wird immer mehr zu einer Gefahr für die Menschheit.

News
von swisscleantech
25.01.2018

Die globalen Risiken nehmen zu, aber die Fähigkeiten der Menschheit, darauf zu reagieren, nehmen ab – das ist eine der Botschaften des diesjährigen „Global Risk Report“ des Weltwirtschaftsforums. Das gilt namentlich für die Umweltrisiken. Diese hätten in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen, wie 2017 Hurrikans, Extremtemperaturen und der erste Anstieg von CO2-Emmissionen seit vier Jahren gezeigt hätten. Die Menschheit habe den Planeten an den Rand der Belastbarkeit gedrängt. Die Biodiversität leide unter einer Verarmung, die bereits das Ausmass von Massenaussterben angenommen habe, heisst es in dem Bericht. Diese Zerstörung werde vor allem durch die Landwirtschaft, den Bergbau, neue Infrastrukturen sowie die Öl- und Gasförderung getrieben. Die Umweltbelastung sei zu einer Gefahr für die Menschen geworden. Doch gerade der Trend zurück zum Nationalstaat und weg von der internationalen Zusammenarbeit erschwere eine wirksame Antwort auf die wachsenden Gefahren. 

Auch die Cyberrisiken nehmen laut dem Bericht zu, ebenso die damit verbundenen Kosten. Das hat auch mit der zunehmenden Vernetzung zu tun: Das Internet der Dinge allein beruht bereits auf 8,4 Milliarden Geräten. Im schlimmsten Fall können Hacker den Zusammenbruch ganzer Gesellschaften auslösen. 

Die wirtschaftlichen Risiken dagegen gingen wieder zurück, die Welt ist ein Jahrzehnt nach Ausbruch der Weltwirtschaftskrise wieder auf der richtigen Bahn. Geopolitisch dagegen werde es vor allem für kleinere Länder derzeit wieder ungemütlich, nachdem die militärischen Spannungen wieder zunähmen und die Herausbildung gemeinsamer Normen und Institutionen gebremst sei.

WEF-Gründer Klaus Schwab und WEF-CEO Börge Brende appellieren in ihrem gemeinsamen Vorwort an das Verantwortungsgefühl der Entscheidungsträger: Zwar verfügte die gegenwärtige Generation über so grosse technologische, wissenschaftliche und finanzielle Ressourcen wie nie zuvor, ausreichend, um eine nachhaltige und gerechte Zukunft zu sichern. „Und doch ist das vielleicht die erste Generation, welche die Welt an den Rand eines Zusammenbruchs des Systems führt.“ Es gebe Zeichen des Fortschritts und Grund zur Hoffnung, doch es fehle die nötige Dynamik und das Ausmass an Zusammenarbeit, um einen wirklichen Wandel zu ermöglichen. stk