Wind deckt 14 Prozent des EU-Strombedarfs


Brüssel - Die Windenergie hat 2018 ihren Anteil am Stromkonsum in der EU von 12 auf 14 Prozent erhöht. Sie stellte fast die Hälfte der neuen Stromkapazität. Der grösste Zubau wurde in Deutschland erzielt. Aber das Wachstum verlangsamt sich. In der Schweiz wurde keine einzige Turbine aufgestellt.

News
von swisscleantech
21.02.2019

Wind ist auf gutem Weg, zur wichtigsten Stromquelle in der EU zu werden. Mit einer installierten Kapazität von 178,8 Gigawatt hat sie bereits alle anderen Quellen ausser dem Erdgas hinter sich gelassen, wie aus der Jahresstatistik des Branchenverbandes WindEurope hervorgeht. Im laufenden Jahr könnte die Windkraft bei der installierten Kapazität Erdgas als Stromquelle hinter sich lassen. Der Zubau von Windenergie erreichte 2018 mit 11,3 Gigawatt 49 Prozent der neu installierten Stromkapazität in Europa insgesamt. Davon entfallen 9 Gigawatt auf Anlagen an Land, der niedrigste Zubau seit 2008. 2,7 Gigawatt wurden auf hoher See zugebaut, das sind 16 Prozent weniger als im Rekordjahr 2017.

Allerdings sind die regionalen Unterschiede gross. So wurden in Deutschland an Land 2,4 Gigawatt an neuer Kapazität installiert, auf hoher See knapp 1 Gigawatt. Frankreich kam auf 1,6 Gigawatt an Land. Doch zwölf EU-Länder sowie die Schweiz haben 2018 keine einzige Windturbine aufgestellt. Die Schweiz ist auch bei der installierten Kapazität von 75 Megawatt eines der Schlusslichter.

Auch der Anteil von Wind am Stromkonsum wächst. 2018 erreichte er bereits 14 Prozent, 2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Dänemark weist mit 41 Prozent weiterhin den höchsten Windanteil am Stromkonsum auf. Irland kommt mit 28 Prozent auf den zweiten, Portugal mit 24 Prozent auf den dritten Platz. Deutschland ist mit 21 Prozent die Nummer vier.

Die Aussichten sind laut Giles Dickson gemischt. Zwar sind die Investitionen immer noch hoch, gerade auch auf hoher See. Aber es gebe strukturelle Probleme bei den Bewilligungen, besonders in Deutschland und Frankreich, wird der CEO von WindEurope in einer Mitteilung zur Jahresstatistik zitiert. Zudem sei ausser in Litauen und einigen Verbesserungen in Polen kaum Ehrgeiz in Osteuropa zu spüren. stk