Windstrompotenzial wird unterschätzt


Liestal - Laut der Vereinigung Suisse Eole weichen die Windwerte des vom Bundesamt für Energie herausgegebenen Windatlas stark vom realen Windaufkommen ab. Der Windatlas sei also keine gute Basis, um aktuelle Windenergieprojekte sowie das Windstrompotenzial der Schweiz in Frage zu stellen.

News
von swisscleantech
11.04.2019

Die Windwerte des vom Bundesamt für Energie (BFE) herausgegebenen Windatlas weichen teils massiv vom realen Windaufkommen ab. Dies schreibt Suisse Eole, die Vereinigung zur Förderung der Windenergie in der Schweiz, in einer Mitteilung. Das Argument belegt Suisse Eole mit der Stromproduktion von bestehenden Windparks. So produziere etwa eine seit 2005 bestehende Windenergieanlage in Collonges im Wallis 4,7 Millionen Kilowatt Strom. Das seien ein Drittel mehr als der vor dem Bau der Anlage prognostizierte Stromertrag von 3,5 Millionen Kilowattstunden. Gemäss den Daten des Windatlas würde die heutige Anlage jedoch nur 0,64 Millionen. Kilowattstunden, also sieben Mal weniger produzieren. Grosse Differenzen wurden laut Suisse Eole auchfür die geplanten Windparks Eoljoux und Sainte-Croix im Jura festgestellt.

Suisse Eole will diesem Hinweis insbesondere Windenergiegegnern den Wind aus den Segeln nehmen. Diese würden den aktuellen Windatlas zum Anlass nehmen, um Windenergieprojekte oder das Windenergiepotenzial der Schweiz in Frage zu stellen. „Stellen Windenergiegegner aufgrund des neuen Windatlas die Ziele des Bundes für die Windenergie in Frage, liegen sie dabei gleich doppelt falsch“, so Suisse Eole. Einerseits stammen die Zielwerte des BFE von 4,3 Milliarden Kilowattstunden stammten aus den Energieperspektiven von 2012. Und diese wiederrum basieren auf ein Konzept aus dem Jahr 2004. Dabei sei von Anlagen ausgegangen worden, die 1 bis 2,5 Millionen Kilowattstunden produzieren. Dank des technologischen Fortschritts können die neusten Anlagen aber schon bis zu 10 Millionen Kilowattstunden produzieren. Andererseits habe die die 2004 vorhandene Windkarte für grosse Landesteile viel zu tiefe Windwerte enthalten –  insbesondere im Mittelland. ssp