Hansjörg Wyss sieht den Abbau von Umweltschutzregeln in den USA „als katastrophal“ und dumm an. Damit erlaube es die Regierung von Donald Trump der amerikanischen Industrie, auf einem niedrigen technischen Niveau zu verharren. „Eine Regierung muss den eigenen Industrien hohe Standards setzen“, sagt der Synthes-Gründer, der heute in den USA lebt, in einem Interview mit der „NZZ am Sonntag“. „Nur so bleiben sie wettbewerbsfähig, und gleichzeitig sinkt der Verbrauch an Rohstoffen für die Produkte.“
Wyss hat auch die Diskussionen in der Schweiz über ein CO2-Gesetz verfolgt. Die Argumente der Gegner, die im Nationalrat zum Scheitern des Gesetzes geführt haben, seien ihm „zum Teil unbegreiflich“, so der geborene Berner. „In der Wirtschaft wird so kurzfristig gedacht, oft sehr egoistisch.“
Dagegen lobt Wyss das Konzept der Kreislaufwirtschaft. Das sei eine gute Idee. Aber: „Es ist ein anspruchsvolles Konzept, das auch eine Vereinheitlichung von Standards bedingt.“ Er sehe gerade bei der Plastik grossen Handlungsbedarf bei dieser Vereinheitlichung. „Heute kommt so viel verschiedener Kunststoff in den Produkten vor, dass ein sinnvolles Recycling schwierig wird.“
Wyss will mit seiner Wyss Foundation dazu beitragen, dass bis 2030 insgesamt 30 Prozent der Erdoberfläche als Naturreservate geschützt werden. stk