Der Ausbau der Windkraft in Europa verlangsamt sich, und er konzentriert sich auf wenige Länder. Das geht aus den neuesten Zahlenvon WindEurope hervor, der Interessenvertretung der Branche. Während im ersten Halbjahr 2017 noch Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 6,1 Gigawatt in Betrieb genommen waren, sind es im ersten Halbjahr 2018 nur noch knapp 4,5 Gigawatt gewesen. Davon entfallen gut 3,3 Gigawatt auf Anlagen an Land, gut 1,2 Gigawatt auf Anlagen auf hoher See. Deutschland als wichtigster Markt hat Anlagen an Land mit einer Kapazität von 1,63 Gigawatt ans Netz genommen, Grossbritannien Anlagen auf hoher See mit einer Kapazität von 0,91 Gigawatt. Frankreich folgt an dritter Stelle mit Anlagen an Land mit einer Kapazität von 0,61 Gigawatt.
Laut Pierre Tardieu entsprechen die Zahlen den Erwartungen. Allerdings verdeckten sie einige beunruhigende Trends, wird der Politikchef von WindEurope in der Mitteilung zitiert. Insbesondere hat Frankreich seit acht Monaten aus administrativen Gründen keine neuen Baugenehmigungen mehr erteilt. Damit dürfte der französische Zubau weiter zurückgehen. In Deutschland hat die neue Regierung zwar einen Zubau von 4 Gigawatt in den Jahren 2019 und 2020 vereinbart. Noch aber sei unklar, wann die Auktionen für die Anlagen beginnen. Und die Windkraft auf hoher See konzentriere sich zu sehr auf Grossbritannien. Tardieu fordert die Staaten in der EU auf, künftige Auktionsdaten und das angestrebte Zubauvolumen für Windenergie auf fünf Jahre im Voraus vorzulegen. Investitionen in die Herstellung, in die Kompetenzen der Mitarbeiter und in Forschung und Entwicklung würden nur vorgenommen, wenn die Regierungen Planungssicherheit gäben, so Tardieu. stk