Zürcher Methode soll Trinkwasser verbessern


Dübendorf ZH - Das Schweizer Wasserforschungsinstitut Eawag hat eine Methode entwickelt, mit der sich das Vorkommen von Schadstoffen in Grundwasservorräten einfach abschätzen lässt. Nun stellt sie diese online zur Verfügung und hilft damit insbesondere Entwicklungsländern.

News
von swisscleantech
28.04.2016

Ein Drittel der Weltbevölkerung bezieht das Wasser für den täglichen Bedarf und die Landwirtschaft aus Grundwasservorräten, schreibt die Eawag in einer Medienmitteilung. Oft ist dieses Wasser jedoch stark mit Arsen oder Fluorid belastet, was der Gesundheit langfristig schadet. Die Eawag hat deswegen eine Methode entwickelt, die es erlaubt, das Belastungsrisiko in einem bestimmten Gebiet abzuschätzen, ohne dass die Grundwasservorkommen flächendeckend getestet werden müssen. Die Methode basiert auf geologischen, topografischen und anderen Umweltdaten. Sie wurde bereits in Bangladesch, Vietnam und Sumatra sowie in China getestet. In China konnte etwa in Zusammenarbeit mit der China Medical University Shenyang aufgezeigt werden, dass rund 20 Millionen Menschen in gefährdeten Gebieten leben.

Nun hat die Eawag die Methode laut der Medienmitteilung auf der Grundwasser-Assessment-Plattform GAP gratis im Internet zur Verfügung gestellt. Behördenmitglieder, Mitarbeitende von Nichtregierungsorganisationen und andere Fachleute sollen damit die Möglichkeit haben, ihre eigenen Messdaten hochzuladen und Risikokarten für Gebiete ihrer Wahl zu erstellen. Die Erstellung solcher Karten sei sonst sehr aufwändig und in Entwicklungsländern mit knappen finanziellen Mitteln kaum zu bewältigen. Die Plattform soll zur Verbesserung dieser Situation beitragen. Dank der Risikokarte „lässt es sich einfacher bestimmen, welche Brunnen vorrangig untersucht werden sollten. Damit können die verfügbaren Gelder und Kräfte gezielter eingesetzt werden“, erklärt Michael Berg, Leiter der Abteilung Wasserressourcen und Trinkwasser an der Eawag.

Die Online-Lösung wurde zusammen mit Ernst Basler + Partner entwickelt und von der Schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit unterstützt. ssp