Politik soll bei Wasserelektrolyse handeln


Freiburg i.Br. - Die Wasserelektrolyse zur Erzeugung von Wasserstoff gewinnt im Rahmen der Energiewende immer mehr an Bedeutung. Eine neue Studie hat nun die notwendigen Voraussetzungen für einen Ausbau untersucht. Demnach steht die Politik unter Zugzwang.

News
von swisscleantech
20.09.2018

Das Fraunhofer-Institut für Solar Energiesysteme ISE, das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie und Automatisierung IPA und das Beratungsunternehmen E4tech haben die Studie im Auftrag des deutschen Ministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur angefertigt, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Sie haben dazu vorausgesetzt, dass Deutschland seine Klimaschutzziele erreicht. Laut Prognosen wird Deutschland dann bis 2050 bei der Wasserelektrolyse eine installierte Anlagenleistung im dreistelligen Gigawattbereich aufweisen. In der Studie sind die für den Aufbau der entsprechenden Infrastruktur bestehenden Herausforderungen untersucht worden.

Im Hinblick auf eine kommende Umsetzung sind in der Studie „Industrialisierung der Wasserelektrolyse in Deutschland: Chancen und Herausforderungen für nachhaltigen Wasserstoff für Verkehr, Strom und Wärme“ sechs Ausbauszenarien betrachtet worden. Dabei hat sich gezeigt, dass einer grossskaligen Nutzung der Wasserelektrolyse „aus technologischer Sicht nichts im Wege“ steht, wie Tom Smolinka, Abteilungsleiter Chemische Energiespeicherung am Fraunhofer ISE, in der Mitteilung zitiert wird. Einzelne Forschungsthemen müssten jedoch noch vertieft werden, so die Hochtemperatur-Elektrolyse.

„Handlungsbedarf besteht vor allem auf Seiten des Gesetzgebers: der Markthochlauf, der für die weitere Technologieentwicklung und Kostenreduktion der zentrale Hebel ist, muss durch Anpassungen des regulatorischen Rahmens, insbesondere beim Strombezug unterstützt werden, damit Elektrolyseanwendungen wirtschaftlich werden können“, wie es von Franz Lehner, Managing Consultant beim Beratungsunternehmen E4tech, heisst. Daher haben die Studienautoren ein „Marktaktivierungsprogramm Wasserelektrolyse“ vorgeschlagen. jh