Andreas Meyer will die Bahn im Verkehr mit Deutschland wettbewerbsfähiger machen. Der Standort Basel spielt dabei eine wichtige Rolle. „Von Deutschland aus über Basel in die Schweiz können wir eine halbe Stunde Fahrzeit gewinnen, wenn wir dies in der Stadtplanung berücksichtigen“, sagt der SBB-Chef in einem Interview, das er gemeinsam mit Regierungsrat Hans-Peter Wessels der „Basler Zeitung“ gegeben hat. Dazu brauche es aber mehr Kapazität für die Bahn.
Meyer vergleicht dies mit den Investitionen in die NEAT, mit denen die Reisezeit auf der Nord-Südachse um eine Stunde verkürzt wird. Die europäischen Bahnunternehmen seien sich bewusst, dass „der Wettbewerb unter den Verkehrsträgern für die Eisenbahnen anspruchsvoll wird“. Derzeit seien die Voraussetzungen gut. „Seit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels finden unter den Eisenbahnunternehmen Europas Gespräche statt, die so vorher noch nicht auf der Agenda waren“, so Meyer. „Diese Chance müssen wir packen.“ Meyer spricht von einem schrittweisen Prozess. Der Synthesebericht der Kantone zum Herzstück, der derzeit ausgearbeitet werde, sei dafür eine gute Basis.
Wessels sieht keinen Widerspruch zwischen den Anforderungen des Fernverkehrs und dem Ausbau der S-Bahn in Basel. „Das geht Hand in Hand“, so der Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements. Er kündigt an, „in absehbarer Zeit“ eine Vorlage zu präsentieren, welche die langfristigen Entwicklungsabsichten im Fern- und im Güterverkehr in Übereinstimmung bringt. Weder Meyer noch Wessels wollten sich bereits jetzt zur Linienführung durch die Stadt äussern.
Die SBB ist auch sonst stark an Basel interessiert. „Das Potenzial in Basel ist riesengross“, sagt Meyer. So könne auf dem heutigen Güterbahnhof beim Bahnhof SBB eine kleine Smart City gebaut werden, wenn der neue Terminal Basel Nord realisiert sei. Dabei handle es sich um „eines der bedeutendsten Entwicklungsgebiete der Schweiz“. stk