Schweiz schneidet im Klima-Rating schlecht ab


Zürich - Im jährlichen „Climate Change Performance Index“ landet die Schweiz diesmal auf Platz 12. Insbesondere ihre Klimaziele für 2030 sind aus Sicht des Pariser Klimaabkommens völlig ungenügend, kritisiert WWF Schweiz.

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von swisscleantech
16.11.2017

Der zwölfte und im vorderen Drittel liegende Platz der Schweiz sei nicht den Leistungen des Landes, sondern der schwachen Konkurrenz geschuldet, moniert WWF Schweiz in einer Mitteilung zum aktuellen „Climate Change Performance Index“ (CCPI). Die Schweiz könne „mit halbwegs ambitionierten Ländern“ weiterhin nicht mithalten, schreibt der WWF weiter. 

Das vom Climate Action Network (CAN) Europe, The New Climate Institute und Germanwatch jährlich erstellte Länder-Rating wurde am Mittwoch auf der 23. UNO-Klimakonferenz (COP23) in Bonn vorgestellt. Weil kein Land genug tut, um die Pariser Klimaziele zu erreichen, wurden wie bereits in den Vorjahren die ersten drei Ränge nicht vergeben. Die Spitzengruppe der Plätze 4 bis 6 besteht aus Schweden, Litauen und Marokko, Deutschland liegt weit hinter der Schweiz auf dem 22. Rang. 

Fehlende Ziele für erneuerbare Energien und zu niedrige Klimaziele für 2030 haben nach Einschätzung des WWF eine bessere Platzierung der Schweiz verhindert. „Insgesamt muss die Schweiz ihre Ambitionen mindestens verdoppeln, wenn sie eine Klimapolitik im Sinne des Pariser Abkommens vorlegen will“, wird Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie beim WWF Schweiz, in der Mitteilung zitiert. 

Die guten Resultate der Schweiz beim aktuellen Anteil erneuerbarer Energien sind dem WWF zufolge nur „den in den letzten 100 Jahren gebauten Wasserkraftwerken“ zu verdanken. Auch die gute Bewertung der Energieeffizienz sei kein Verdienst des Landes, da energieintensive Produkte meist importiert würden. „Der Energieverbrauch für unseren Konsum fällt in anderen Ländern an.“ hs