CO2 Gesetz: Schweizer 2030-Klimaziele im Vergleich mit der EU


Die Schweiz wird oft als Vorreiterin im Klimaschutz bezeichnet. Vieles weist jedoch darauf hin, dass sie weniger ambitioniert ist als ihre EU-Nachbarländer.

Zahlreiche Beschlüsse und Vorschläge deuten darauf hin, dass die EU ihr 2030-Ziel bald verschärfen wird. Nach dem Pariser Gipfel in 2015 wurde von vielen Seiten anerkannt, dass das 2014 beschlossenen EU-Klimaziel für 2030 nicht mehr kompatibel ist mit den Zielen des Pariser Abkommens. Das Abkommen fordert, dass der globale Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad, wenn möglich 1,5 Grad Celsius beschränkt wird.

  • Im Juni 2018 beschloss die EU, ihre 2030-Ziele für Erneuerbare Energien und Effizienz zu verschärfen. Mit diesen Zielen alleine wird die EU bis 2030 Emissionsminderungen von ca. 45% erreichen.
  • Ebenfalls im Juni forderten 14 EU Staaten in einer Erklärung höhere Klimaziele für 2030.
  • Der Energiekommissar der Europäischen Kommission, Miguel Arias Cañete, setzt sich explizit für ein höheres EU-Klimaziel ein.
  • Mehrere EU-Länder haben sich bereits höhere Inlandziele gesetzt: Schottland -66% bis 2032, Schweden -63% bis 2030, UK -57% bis 2030, Deutschland -50% bis 2030, Holland -49% bis 2030, 95% bis 2050.

Im Vergleich dazu hat die Schweiz mit dem vom Bundesrat vorgeschlagenen -30% Inlandziel ein deutlich weniger ambitioniertes Ziel. Im Gebäude- und Transportsektor liegen die Schweizer Emissionen deutlich über dem EU Schnitt.

Will die Schweiz mit der EU mithalten, braucht sie ein höheres Inlandziel. Ein Schweizer Gesamtziel von -60% mit einem Inlandziel von -45% macht denn auch aus wirtschaftlicher Sicht Sinn.

Lesen Sie mehr über die Positionen von swisscleantech zu weiteren Aspekten der Totalrevision des CO2-Gesetzes.