Schweizer Pendler sind kaum offen für Neues


Winterthur - Schweizer Pendler sind gegenüber neuen Angeboten wie etwa gemeinsamen Fahrten zur Arbeit skeptisch, zeigt eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Der öffentliche Verkehr schneidet in praktischen Fragen gut ab, gilt aber nicht als Genuss.

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von swisscleantech
26.03.2019

Schweizer pendeln viel, aber nicht gern. Nur eine Minderheit von 44 Prozent derer, die mit dem Auto pendeln, ist mit dem Reisegenuss zufrieden oder sehr zufrieden. Bei den Pendlern, die den öffentlichen Verkehr benutzen, ist das Missverhältnis noch krasser: Nur 27 Prozent sind zufrieden oder sehr zufrieden. Das zeigt eine Studie der School of Engineering der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). „Belastungen des Autofahrens und des Strassenverkehrs wirken sich offenbar weniger negativ auf das wahrgenommene Reiserlebnis aus, als die negativen Aspekte des ÖV auf dessen Bewertung“, wird ZHAW-Forscher Raphael Hoerler in einer Mitteilung der Hochschule zitiert. Bei den praktischen Fragen liegen beide Formen einigermassen gleich auf, so bei der Reisezeit und der Zuverlässigkeit. Beim Komfort sind Autofahrer zufriedener, beim Verhältnis von Preis und Leistung die Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Fussgänger und Velofahrer dagegen sind zufriedene Pendler.

Dagegen ist der Wunsch auf Veränderung unter Schweizer Pendlern schwach ausgebildet. Weniger als ein Fünftel der Befragen würden sich für Dienstleistungen „on demand“, also kombinierte Angebote verschiedener Verkehrsträger  nach Wahl, oder für gemeinsame Fahrten zur Arbeit interessieren. Immerhin 15 Prozent haben von solchen alternativen Angeboten auch noch nichts gehört.

Bei den Anbietern sieht es anders aus: Immerhin die Hälfte der Befragten bei Transportunternehmen, Verkehrsplanern und Behörden sehen solche alternativen Angebote als relevant oder sehr relevant an. „Hier besteht also eine Diskrepanz zwischen der Sicht der Angebotsseite … und der Nutzerseite, die noch wenig Interesse zeigt“, so Hoerler.

Für die Studie wurden 550 Pendlerinnen und Pendler befragt, die in den Kanton Basel-Stadt zur Arbeit pendeln. stk