Soll der Staat bei einer Ressourcenknappheit eingreifen? Die Ökonomie sagt klar nein, denn meistens reguliert der Markt sich selber. Es gibt jedoch Ausnahmen bei Umweltressourcen, z.B. beim Klima. Fakt ist, dass verschiedene nicht-erneuerbare natürliche Ressourcen sowie Rohstoffe in Zukunft knapp werden könnten. Ein Rohstoff wird knapp, wenn die Nachfrage der Konsumenten dessen Angebot übersteigt. Bliebe beispielsweise der Verbrauch von Kupfer gleich, würden die heute nachgewiesenen Reserven in etwa 30 Jahren zur Neige gehen.
Sollte der Staat steuernd eingreifen, um zu verhindern, dass Rohstoffe knapp werden? Die Ökonomie sagt dazu ganz klar nein. Denn: Je knapper die Ressourcen, desto teurer werden sie. Die Wirtschaft reagiert darauf, indem neue Lagerstätte erschlossen werden und das Recycling ausgebaut wird. Ausserdem werden innovative Firmen Ersatzstoffe finden oder andere Funktionsprinzipien erfinden. Denn: Je knapper und teurer die Ressourcen werden, desto mehr Anreize für technologische Weiterentwicklungen und effizienten Ressourceneinsatz besteht. Die Schweiz ist ein innovatives Land und besitzt genügend technisches Knowhow, um drohenden Ressourcenknappheiten entgegenzuwirken. Der Markt sorgt automatisch für eine effiziente Selbstregulierung.
Ganz anders verhält es sich jedoch bei gewissen Umweltressourcen, wie z.B. dem Klima. Obwohl die Atmosphäre riesig scheint, ist ihre Aufnahmefähigkeit für Treibhausgase, wie zum Beispiel CO2, Methan und Lachgas, begrenzt. Unsere Emissionen lassen die Aufnahmefähigkeit der Atmosphäre für diese Gase sinken. Die Folge davon ist eine globale Erwärmung, die man mit dem Begriff «Klimawandel» bezeichnet. Bei der «Entsorgung» von Treibhausgasen in der Atmosphäre regeln Angebot und Nachfrage das Problem nicht. Denn solange diese «Entsorgung» nichts kostet, werden auch die Emissionen nicht zurückgehen.
Deshalb muss die Politik manchmal tatsächlich eine aktive Rolle übernehmen, insbesondere dort, wo eine Selbstregulierung nicht stattfindet. Geschieht dies nicht, wirtschaften wir auf Kosten der Allgemeinheit. Ressourcenziele sind deshalb bei Umweltressourcen sinnvoll. Dies gilt ganz besonders für die Klimapolitik.
Der Warmduscher versteht, dass Deponien nie kostenlos sein können. Wenn nicht wir, dann bezahlt die nächste Generation dafür, dass wir Treibhausgase in der Atmosphäre entsorgen. Regulierungen sind nötig, aber eben: sowenig wie möglich und soviel wie nötig!