Die Schweiz will für ihr Klimaziel im Rahmen des Pariser Klimaabkommens bis 2030 ca. 59 Millionen Emissionszertifikate im Ausland erwerben. Das ist weit mehr als die 30 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen, die im Inland eingespart werden sollen. Doch der Einkauf von Auslandszertifikaten ist aus ökonomischen und ökologischen Gründen problematisch. Dies zeigt eine neue Studie von Anja Kollmuss, Klimapolitikberaterin und Research Associate des Stockholm Environment Institute, welche swisscleantech in Auftrag gegeben hat.
Für swisscleantech ist klar, dass Emissionszertifikate «mit Augenmass» eingesetzt werden müssen. Qualitativ hochstehende Zertifikate könnten durchaus eine Rolle spielen. Deshalb setzt sich swisscleantech für ein Inlandsreduktionsziel von -40% anstelle der vom Bundesrat vorgeschlagenen -30% ein. Klare, ambitionierte Ziele fördert inländische Innovation und bestimmen, ob die Schweizer Wirtschaft selber Klimalösungen entwickeln und Marktchancen nutzen kann, oder ob sie diese einkaufen muss.
Kollmuss hat ausserdem berechnet, wie viele Tonnen CO2 die Schweiz mit den 16.5 Mio. Zertifikaten, die sie für ihr Kyotoziel von 2008-2012 benutzte, tatsächlich im Ausland reduziert hat.
Die Studie wurde im Rahmen eines Berichtes des Tages-Anzeigers vom 6. Dezember 2017 erstmals veröffentlicht.
Mehr Informationen
- Lesen Sie mehr über die Totalrevision des CO2-Gesetzes.
- Lesen Sie unsere Studie zu Auslandzertifikaten
- Lesen Sie eine Kurz-analyse zur Umweltintegrität der von der Schweiz gekauften Auslandszertifikate
- «Riskanter Klimaschutz im Ausland» Tages-Anzeiger 30.11.2018 (PDF)
- «Lässt sich Klimaschutz auslagern?» Tages-Anzeiger 06.12.2017 (PDF)