Swiss Re führt bei Kohleausstieg


Zürich - Swiss Re hat unter den Versicherern und Rückversicherern die umfassendste Strategie für den Ausstieg aus der Kohle. Das geht aus einer Rangliste von Unfriend Coal hervor, einer Organisation, die sich für den Kohleausstieg einsetzt.

News
von swisscleantech
04.12.2018

Unfriend Coal hat die Haltung der 24 grössten Versicherungen der Welt zu Finanzdienstleistungen für Unternehmen in der Kohlebranche untersucht. Daraus geht hervor, dass Swiss Re die umfangreichste Strategie für den Ausstieg aus dem klimaschädlichen Brennstoff umgesetzt hat. Der Zürcher Rückversicherer hatte bereits 2016 beschlossen, sich aus Unternehmen zurückzuziehen, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit Kohle machen. Im Juli 2018 kündigte er an, sich auch als Versicherer und Rückversicherer aus dem Geschäft zurückzuziehen. Swiss Re kommt damit bei Unfriend Coal als Versicherer auf 5,3 Punkte und damit auf den Platz eins, deutlich vor der zweitplazierten Generali mit 3,9 Punkten und sehr deutlich vor dem nächstplazierten Rückversicherer, die französische SCOR mit 1,7 Punkten auf Platz sechs. Auch beim Ausstieg aus Kohleunternehmen steht Swiss Re mit 6,5 Punkten auf Platz eins. Bei der Klimaführerschaft ist der Wettbewerb stärker. Swiss Re kommt mit 7,8 Punkten auf Platz vier. Die französische AXA erreicht mit 8,7 Punkten Platz eins, Zurich und die britische Aviva mit 8,3 Punkten Platz zwei.

Insgesamt haben sich die grossen Versicherer aus Kohleinvestitionen im Umfang von 6 Billionen Dollar zurückgezogen. Vor einem Jahr waren es erst 4 Billionen Dollar gewesen. Allerdings ist der Kohleausstieg weitgehend auf Europa beschränkt. Keine der neun führenden Versicherungen in den USA habe einen Kohleausstieg angekündigt, auch Versicherungen in Asien investieren bisher weiter in Kohle. Allerdings haben drei japanische Lebensversicherungen angekündigt, kein frisches Geld in den fossilen Brennstoff zu investieren. stk