swisscleantech mit neuem Co-Präsidium und Fördermitgliedern


Im Rahmen der Generalversammlung vorgängig zum Jahresanlass haben die swisscleantech Mitglieder mit Marcel Winter einen neuen Co-Präsidenten an der Seite von Fabian Etter (bisher) gewählt. Mit Gerd Scheller, Country CEO Siemens Schweiz, Gabriela Suter, SP-Nationalrätin (UREK-Mitglied) und Vize-Präsidentin Swissolar sowie Christian Petit, CEO Romande Energie wurden weitere Persönlichkeiten in den Vorstand aufgenommen, die sich stark für die Energiewende engagieren.  

Medienmitteilung
von swisscleantech
01.07.2022

Die Mitglieder haben weiter ein Positionspapier zum Thema Schutz und Nutzen verabschiedet. Darin fordert der Verband den Schutz der Biodiversität, aber gleichzeitig mehr Kompromisse im Landschaftsschutz, um den Zubau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Im Anschluss an die Generalversammlung fand in den Räumlichkeiten von Google Schweiz der swisscleantech Dialog 2022 statt, an welchem über 250 Teilnehmer*innen sowie 22 Referentinnen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die Umsetzung der Netto-Null-Ziele diskutierten und neue Ansätze zur Umsetzung erarbeiteten wurden.

Veränderungen im Vorstand

Die Klima- und Energiepolitik ist aktueller denn je. Dies hat sich auch an der gestrigen swisscleantech-Generalversammlung gezeigt. Mit Marcel Winter (neu), CEO von AFRY Schweiz und Fabian Etter (bisher), der als Berater und Verwaltungsrat im Bereich Nachhaltigkeit tätig ist, wurde ein neues Co-Präsidium gewählt. «Um die Umsetzung der Netto-Null-Ziele zu beschleunigen, braucht es eine ambitionierte Klimapolitik, aber auch mehr Committment von Seiten der Wirtschaft. Dafür werde ich mich als neuer Co-Präsident einsetzen und meine Erfahrung als CEO eines der grössten Ingenieurunternehmens der Schweiz einbringen.» Der grosse Einsatz von Carsten Bopp, der sich die letzten Jahre als Co-Präsident für swisscleantech engagiert hat, wurde von der Generalversammlung mit Applaus verdankt. Mit Gerd Scheller, Country CEO Siemens Schweiz, Gabriela Suter, SP-Nationalrätin (UREK-Mitglied) und Vize-Präsidentin Swissolar sowie Christian Petit, CEO Romande Energie konnte der Vorstand weiter verstärkt werden.

Fabian Etter, Co-Präsident zeigte zudem auf, dass der Verband in der Energie- und Klimapolitik zahlreiche Erfolge erzielen konnte. «Wir haben uns zum Beispiel intensiv für das Ja des Nationalrats zum Gegenvorschlag der Gletscher-Initiative eingesetzt. Die Vorlage darf nun nicht abgeschwächt werden.» Zudem erläuterte er, dass swisscleantech im letzten Jahr die Mitgliederbasis weiter ausbauen konnte. Mittlerweile sind führende Unternehmen aus allen Branchen sowie zentrale Branchenverbände bei swisscleantech engagiert.

Schneller in Richtung Netto-Null dank neuen Fördermitgliedern

Um den Weg zu Netto-Null zu beschleunigen und die Wirkung von swisscleantech weiter zu erhöhen, ist der Verband mit ausgewählten Mitgliedern Fördermitgliedschaften eingegangen. «Diese Fördermitglieder unterstützen die Arbeit von swisscleantech mit zusätzlichen Mitteln und arbeiten in individuell definierten Themenbereichen enger mit dem Verband zusammen. Ziel ist es, gemeinsam die Umsetzung der swisscleantech Agenda 2030 zu forcieren», so Fabian Etter.

Konkret konnten die Unternehmen Google Schweiz, Griesser, IKEA Schweiz, Siemens Schweiz, PwC Schweiz, die Zürcher Kantonalbank und die Zurich Versicherung für diese Partnerschaften gewonnen werden. All diesen Unternehmen ist gemeinsam, dass der Klimaschutz ein zentrales Element ihrer Unternehmensstrategie bildet und sie in ihren Branchen zu den Nachhaltigkeits-Vorreitern gehören.
Ein beispielhaftes gemeinsames Projekt ist die Weiterentwicklung des Netzwerks CEO4Climate mit dem Ziel, den Austausch unter CEOs rund um Herausforderungen in der Umsetzung ambitionierter Klimaziele zu intensivieren und ihre Anliegen in den politischen Prozess zu tragen. Weitere Themen, die swisscleantech mit Fördermitgliedern bearbeitet, sind die Beschleunigung der Elektrifizierung der Güterlogistik, die Umsetzung von neuen Finanzierungsansätzen für die Gebäudemodernisierung oder die stärkere Sensibilisierung rum um das Effizienzpotential der Gebäudetechnik. Ein zusätzlicher Aspekt der Zusammenarbeit ist die Vermittlung von wissenschaftlichen Fakten und politischen Informationen rund um den Klimaschutz an Mitarbeitende.

Biodiversität geht vor Landschaftsschutz

Auch die Energiepolitik war ein zentrales Thema der Generalversammlung. «Die aktuell heftigen Diskussionen um die Stromversorgung zeigen deutlich auf, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz noch viel zu wenig schnell vorangeht.» betont Christian Zeyer, Geschäftsführer von swisscleantech. Einer der wesentlichen Gründe dafür: Viele Projekt werden durch Einsprachen blockiert. Hier gelte es nicht nur die Prozesse zu beschleunigen, sondern auch eine neue Gewichtung vorzunehmen. «Veränderungen des Landschaftsbildes werden wir in Zukunft Kauf nehmen müssen.» ist Zeyer überzeugt. Biodiversität und Landschaftsschutz dürften in Zukunft nicht mehr auf die gleiche Stufe gestellt werden. Die Generalversammlung verabschiedete ein entsprechendes Positionspapier.

«Booster» in der Energiewende dringend notwendig

Die Stromversorgungssicherheit – im Kontext auch der Verwerfungen im Strommarkt durch den Krieg in der Ukraine – bildete einen zentralen Diskussionspunkt des Jahresanlasses «swisscleantech Dialog 2022», an dem sich über 250 Mitglieder und Partner*innen austauschten. «Netto-Null und Stromversorgungssicherheit widersprechen sich nicht, sondern unterstützen sich gegenseitig. Wir brauchen nun die richtigen Massnahmen, die beides verbinden.», fasste Gerd Scheller zusammen. Jetzt gelte es in die Energiewende, in erneuerbare Energien und in Steigerungen der Energieeffizienz zu investieren. Das könne der Energiewende einen Schub geben und die Resilienz der Versorgung stärken. «Politik und Wirtschaft müssten hier Hand in Hand arbeiten, nur so kommen wir schnell genug voran.»
Konkrete Handlungsansätze zur Beschleunigung wurden denn auch in Breakout-Sessions erarbeitet – die Schwerpunkte bildeten die Themen Negativemissionen, Elektrifizierung, Kreislaufwirtschaft, Zusammenarbeit in der Lieferkette und das Netzwerk CEO4Climate. Die Erkenntnisse daraus verdeutlichten, dass viele Technologien und Business Modelle bereits vorhanden sind – jetzt gilt es, umzusetzen!