Soll man Unternehmen, die aufgrund der aktuellen Strompreise auf dem Spotmarkt mit wirtschaftlichen Problemen konfrontiert sind, unter die Arme greifen, indem die Grundversorgung für sie geöffnet wird? swisscleantech erteilt dieser Idee eine klare Absage. Strategischer Stromeinkauf gehört genauso zu verantwortungsvollem Unternehmertum wie engagierte Energieeffizienzmassnahmen. Wer Risiken eingeht, muss auch deren Konsequenzen tragen.
Die aktuelle Strompreissituation war jedoch in dieser Art nicht vorauszusehen. Ein unkontrollierter Konkurs von vielen Unternehmen wäre auch für die Volkswirtschaft eine schwere Belastung – den betroffenen Unternehmen muss geholfen werden. Allerdings darf diese Hilfe keine falschen Anreize setzen. swisscleantech hat deshalb einen Lösungsvorschlag entwickelt. Diese industrielle Grundversorgung für Strom funktioniert zusammenfassend wie folgt:
- Unternehmen in Not können ihren Strom temporär über eine spezielle schweizweite «industrielle Grundversorgung» beziehen.
- Der Preis ist moderat höher als die durchschnittliche Grundversorgung (beispielsweise 50%, was im Vergleich zu den aktuell rund 10-fach höheren Preisen relativ gering ist).
- Die entstehenden Mehrkosten werden zunächst von den Elektrizitätsunternehmen übernommen – unterstützt durch den Bund.
- Unternehmen, die wieder aus dieser schweizweiten «industriellen Grundversorgung» austreten wollen, müssen die Kosten, welche durch ihren Strombezug entstanden sind, über einen definierten Zeitraum zurückerstatten.
Diese Lösung ermöglicht es, dass die betroffenen Unternehmen nicht sofort mit sehr hohen Kosten konfrontiert werden, sondern diese langfristig angelegt rückerstatten können. Eine solche Lösung wird nicht in der Lage sein, alle betroffenen Firmen vor dem Konkurs zu schützen, sie kann jedoch grundsätzlich robusten Unternehmen helfen, diese schwierige Zeit zu überbrücken. Das Konzept sieht verschiedene Designparameter vor, sodass eine echte Hilfe ohne falsche Anreize sichergestellt werden kann.